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Das Archäologie Studium kann an Universitäten und Hochschulen absolviert werden, wobei es große Unterschiede bei der Fachspezialisierung gibt. Technisch orientierte Hochschulen bieten verstärkt den Bereich der Landschaftsarchäologie an.
Die Regelstudienzeit für den Bachelorstudiengang in Archäologie liegt bei 6 Semestern. Ein weiterführender Masterstudiengang nimmt meist zwischen 3 und 4 Semestern in Anspruch. Beide Zahlen sind jedoch eher Richtwerte, wenn du bedenkst, dass du möglichst viel Zeit in den Erwerb praktischer Erfahrung investieren solltest. Plane also ausreichend Zeit für Praktika und/oder Auslandssemester ein, um dich auch international fortzubilden.
Je nachdem welchen Beruf du anstrebst, ist es darüber hinaus fast unerlässlich, eine Promotion an dein Studium anzuschließen. Vor allem für Stellen in der Forschung und im Kulturmanagement verbesserst du deine Berufsaussichten deutlich durch den Doktortitel. Archäologie-Doktoranden benötigen im Schnitt 3 Jahre bis zur Fertigstellung ihrer Dissertation.
Archäologie wird als Studienfach vornehmlich an staatlichen Universitäten und Hochschulen angeboten. Das heißt, dich erwarten in den meisten Fällen keine Studiengebühren. Du zahlst lediglich die sogenannten Semesterbeiträge. Sie decken die Verwaltungskosten der Hochschule und des Studierendenwerks. Meist belaufen sie sich auf wenige Hundert Euro je sechs Monate.
Die generelle Zulassungsvoraussetzung zum Archäologie Studium ist die Allgemeine Hochschulreife. Ein entsprechender Abiturdurchschnitt ist meist nicht vonnöten, da ein Numerus clausus (NC) im Fach Archäologie eher untypisch ist.
Verschiedene Universitäten verlangen darüber hinaus das Große Latinum, teilweise auch das Graecum (Altgriechisch) und weitere Fremdsprachen. Hier stehen selbstverständlich die Alten Sprachen ganz oben. Das Erlernen der jeweiligen Sprachen ist jedoch häufig auch während des Studiums möglich, so dass du bei Studienbeginn noch keine Sprachkenntnisse vorweisen musst. Erst in höheren Semestern oder allerspätestens zum Bachelorabschluss musst du die entsprechenden Nachweise erbringen. Sprachkurse und –AGs machen dich bis dahin fit.
Inwieweit deine Lateinkenntnisse und weitere Sprachen zum Einsatz kommen, hängt wiederum von der archäologischen Disziplin ab, die du schwerpunktmäßig auswählst. Je nach Kernfach wirst du auch moderne Fremdsprachen benötigen, beispielweise Englisch oder Französisch. Hier genügt es jedoch meistens, wenn du fremdsprachige Texte verstehen und ihnen folgen kannst. Orale Sprachfertigkeiten sind von eher geringer Bedeutung.
Zu guter Letzt zahlt es sich aus, wenn du ein Verständnis für naturwissenschaftliche Zusammenhänge hast. Damit tust du dich leichter, die biologische oder chemische Erforschung von Relikten nachzuvollziehen und Befunde auszuwerten.
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Freude an geschichtlichen Zusammenhängen ist wohl die Anforderung Nummer eins für zukünftige Archäologen. Stelle dich darauf ein, dass du viel Zeit mit Lesen verbringen wirst, wenn du dich in verschiedene Epochen und deren Besonderheiten einarbeitest. Lange Aufenthalte in der Bibliothek und theorielastige Lehrveranstaltungen sollten dich also nicht abschrecken.
Gleichzeitig dürfen Archäologie-Studierende keine Hemmungen haben, die geschützten Universitätshallen zu verlassen. Vor allem während der Studienzeit solltest du bereit sein, längere Reisen auf dich zu nehmen und auch unter wenig angenehmen Bedingungen im Freien zu arbeiten. Denn du musst für deine Studien verschiedene Ausgrabungsstätten oder denkmalgeschützte Orte ansteuern.
Gleichzeitig muss in dir kein Weltenbummler oder überschwänglicher Backpacker stecken. Denn die meisten Archäologen arbeiten später nicht im Feld. Wäge also gut ab, ob du auch damit leben könntest, zukünftig an einem Schreibtisch zu arbeiten. Möchtest du permanent in der großen weiten Welt unterwegs sein, ist die Archäologie nur bedingt der richtige Weg dorthin.
Das Archäologie Studium wird vornehmlich an größeren staatlichen Universitäten angeboten. Du wirst fündig in Berlin, Kiel, Köln, Jena, Marburg und weiteren Städten. Da die Archäologie ein interdisziplinäres Studium ist, ist das Fach häufig an Universitäten angesiedelt, die beispielsweise auch über ein Studienangebot im Bereich der Altertums– oder Kulturwissenschaften verfügen.
Der erste akademische Abschluss, den du im Fach Archäologie erzielen kannst, ist der Bachelor of Arts (B. A.). Studierst du anschließend weiter, kannst du den Master of Arts erzielen, den nächsthöheren und unter Archäologen weitverbreiteten Abschluss. Ein Masterabschluss befähigt dich, Berufe im öffentlichen und privatwirtschaftlichen Sektor aufzunehmen. Strebst du hingegen eine universitäre Karriere an oder träumst du von einem Job in der Forschung oder im Museum, ist die Promotion im archäologischen Bereich fast unumgänglich. Hier ist der Doktortitel häufig das Eintrittsticket, um eine Stelle ergattern zu können.
Die Berufsaussichten für Absolventen der Archäologie sind vielfältig. Der prozentuelle Anteil der Studierenden, der nach dem Studienabschluss tatsächlich in der praktischen Forschungsarbeit tätig wird, ist daher verhältnismäßig gering.
Wenn du in die Forschung gehen möchtest, solltest du einen möglichst hohen Abschluss anstreben, am besten die Promotion. Denn die wenigen Stellen für Archäologen und Archäologinnen an Universitäten oder bei Forschungseinrichtungen sind heiß begehrt. Viele Absolventen weichen deshalb auf forschungsnahe Berufszweige aus, beispielsweise in Museen, im Denkmalschutz oder im Kulturmanagement. In einem Museum kümmerst du dich zum Beispiel um die Konzeption von Ausstellungen oder du verwaltest die Artefakte des Museums. Diese müssen datiert, in den richtigen Kontext gestellt und mitunter fachmännisch gepflegt werden.
Mehrere Archäologen wählen nach ihrem Abschluss den Weg in den Journalismus oder ins Verlagswesen. Ihre analytischen Fähigkeiten aus dem Studium helfen ihnen, zum Beispiel wissenschaftliche Fragestellungen anschaulich für ein breites Publikum aufzubereiten. Dadurch kommen auch Anstellungen in der Presse– und Öffentlichkeitsarbeit infrage, beispielsweise bei kulturellen Institutionen.
Hattest du im Studium Freude an Expeditionen und Ausgrabungen, kannst du dich bei Grabungsfirmen bewerben. Je nach Abschluss kannst du hier einzelne Ausgrabungen planen und anleiten oder die wissenschaftliche Leitung von Projekten übernehmen.
Beliebt sind darüber hinaus Anstellungen bei Bibliotheken und Archiven. Hier findest du deinen Einstieg häufig über ein Volontariat. Beachte allerdings, dass es in diesem speziellen Bereich eher wenige Stellen gibt.
Generell gilt: Bei einem klaren Berufsziel solltest du bereits frühzeitig mit deiner Spezialisierung beginnen. Entsprechende Praktika sind hierbei immer förderlich.
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Archäologen müssen zu Anfang mit eher niedrigen Einstiegsgehältern rechnen. Das liegt daran, dass viele ihrer potenziellen Berufe den Einstieg über ein Volontariat oder eine Traineeship voraussetzen. Diese ein– bis zweijährigen Bildungsprogramme kannst du dir wie eine Vorstufe zu deinem späteren Job vorstellen. Nach der Volontärs– oder Trainee-Zeit gehst du mit etwas Glück in eine feste Anstellung über.
Dein Verdienst hängt dann stark davon ab, in welchem Bereich du arbeitest. Vergleichsweise gute Gehälter können Archäologen und Archäologinnen an Universitäten erzielen. Diese bezahlen in aller Regel nach Tarif, so dass dein Gehalt über die Jahre zunehmend steigt. Hier sind nach einige Jahren Monatsgehälter von über 5.000 Euro möglich.
Ähnlich gut bezahlen teilweise Museen ihre Angestellten, ein bisschen weniger verdienst du bei Denkmalschutzbehörden. Dort liegt dein Anfangsgehalt meist zwischen 2.500 und 3.000 Euro brutto, je nach Qualifikation und Vorerfahrung.
Deutlich größer ist die Gehaltsspanne, wenn du in die Privatwirtschaft gehst, beispielsweise zu einer Grabungsfirma oder in die Marketing-Abteilung einer Firma. Hier variiert das Gehalt für gelernte Archäologen stark. Es hängt vor allem davon ab, ob du bereits passende Erfahrungswerte durch Praktika und dergleichen mitbringst. Außerdem kommt es auf die Größe der einstellenden Firma und auf deren Sitz an, mit welcher Gehaltsklasse du rechnen kannst.
Geschichte ja, alte Steine lieber nein? Macht nichts! Es gibt viele weitere Optionen, die spannend für dich sein könnten.
Wenn du dich für ein Archäologie Studium interessierst, beschäftigst du dich nicht etwa mit „alten Steinen“, wie so gern gewitzelt wird. Ebenso wenig wirst du Dinosaurierknochen ausgraben. Unter Archäologie versteht man vielmehr eine Reise zurück in die Vergangenheit. Du untersuchst mit Hilfe kulturwissenschaftlicher, geschichtswissenschaftlicher und philologischer Methoden, wie Menschen früher gelebt haben. Du erforschst, wie sich antike Zivilisationen entwickelt und verändert haben. Und trägst so dazu bei, Geschichte greifbar zu machen und zu erklären.
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Zu Beginn deines Archäologie Studiums lernst du wichtige Grundlagen. Dazu gehört in erster Linie das wissenschaftliche Arbeiten. Darüber hinaus wirst du mit dem nötigen Wissen für die archäologische Diskussion ausgestattet. Das heißt, du beschäftigst dich mit der Kulturgeschichte verschiedener Epochen, mit sozialgeschichtlichen Erkenntnissen sowie mit wichtigen Altertumssprachen.
Sobald du diese Basis gelegt hast, tauchst du in naturwissenschaftliche Aspekte der Archäologie ein. Dazu gehört zum Beispiel die Geoarchäologie, bei der du versuchst, historische Landschaften wieder aufleben zu lassen. Mit Experimenteller Archäologie untersuchst du praxisbezogen verschiedene Theorien über frühere Lebensweisen. Mit Hilfe von Luftbildarchäologie betrachtest du archäologische Stätten buchstäblich von oben. Neben all diesen Methoden lernst du auch die geophysikalische Prospektion kennen, bei der du die Erdoberfläche untersuchst, beispielsweise bei einer Ausgrabungsstätte. Hier gilt es, möglichst wenig bis keine Zerstörung anzurichten und behutsam mit etwaigen Ausgrabungsfunden umzugehen.
A propos Funde: Selbstverständlich lernst du im Archäologie Studium auch handwerkliches Wissen für Ausgrabungen. Du erfährst, wie du die Hinterlassenschaften alter Kulturen bergen und einordnen kannst. Hierzu übst du dich in Analysemethoden, anhand derer du zum Beispiel das Alter der Relikte sowie ihre mutmaßliche Epoche bestimmen kannst, aber auch in verschiedenen Grabungstechniken.
Doch Archäologen arbeiten heutzutage längst nicht mehr nur mit Schaufel und Pinsel. Moderne Computerprogramme erlauben dir, Fundorte dreidimensional darzustellen oder Bevölkerungsbewegungen zu simulieren. Du beschäftigst dich daher auch mit computergestützten Formen der Analyse und der Datenaufbereitung.
Welche Vorlesungen du konkret besuchen wirst, hängt stark davon ab, welchen Schwerpunkt du im Studium setzt und welche Wahlfächer du belegst. In der Regel kannst du dich auf bestimmte Epochen oder Spezialisierungen konzentrieren. Ganz sicher wird dir allerdings die Klassische Archäologie begegnen. Beliebt sind darüber hinaus die Fachrichtungen Ur– und Frühgeschichte, Ägyptologie und Römische Archäologie. Sie werden ergänzt durch Seminare zur Denkmalpflege, Kunstgeschichte und Philologie.
Zusammenfassend wirst du dich im Laufe deines Archäologie Studiums ausgiebig mit historischen und prähistorischen Lebenswelten befassen. Dabei untersuchst du mit altertumswissenschaftlichen Methoden verschiedene Zivilisationen des byzantinischen und vorderasiatischen Raums ebenso wie des Mittelmeerraums, Afrikas und weiterer Regionen.
Du hast die Möglichkeit, Archäologie sowohl als Haupt– als auch als Nebenfach zu studieren. Zunächst erfolgt das Grundstudium, das dir allgemeines Wissen rund um Ausgrabungen und die verschiedenen Epochen vermittelt. Wissen über die praktische Vorgehensweise und die vorhandenen Werkzeuge stehen ebenfalls früh im Zentrum der Wissensvermittlung.
Der zweite Studienblock geht mehr auf historische Zusammenhänge ein und erlaubt dir eine individuelle Spezialisierung. Die Grenzen sind meist fließend und so gehen die verschiedenen Bereiche ineinander über. Du besuchst Vorlesungen, Seminare und Übungskurse zu geschichtlichen und kulturellen Zusammenhängen.
Ein beliebter und enorm wichtiger Teil des Archäologie Studiums sind daneben Praktika. Die praktische Arbeit im Feld wird in vielen Studiengängen vorausgesetzt und angerechnet. Meist bist du relativ flexibel in der Planung, so dass du Praxisphasen in beliebigen Semestern oder in der vorlesungsfreien Zeit eintakten kannst. Ein Praktikum kannst du zum Beispiel in der Denkmalpflege absolvieren, in einem Museum oder bei einer Ausgrabung. So kannst du direkt verschiedene Berufsfelder für Archäologen ausloten.
Weitere Praxiserfahrung sammelst du über deine Hochschule: Regelmäßige Exkursionen führen dich an die nationale und teilweise sogar internationale Feldarbeit heran.
Zum Abschluss deines Studiums schreibst du schließlich deine Bachelorarbeit. Die meisten Studierenden nutzen hierfür ihr letztes Semester und besuchen in dieser Zeit keine Vorlesungen mehr oder nur noch wenige.
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Aufgrund der unterschiedlichen Zeitepochen bietet das Archäologie Studium dir eine Vielzahl verschiedener Fachrichtungen. Diese können thematisch, räumlich und zeitlich abgesteckt werden. Die verschiedenen Hochschulen setzen hierbei unterschiedliche Schwerpunkte und so gibt es neben der klassischen Archäologie auch Fachgebiete wie beispielsweise die byzantinische, griechische oder auch römische Archäologie. Epochale Klassifizierungen reichen zurück bis in die prähistorische Zeit.
Perfekt für die Arbeitswelt qualifizieren dich Fachgebiete wie die Industriearchäologie oder auch die Landschaftsarchäologie.
Fokussierst du dich auf eine Spezialarchäologie, die sich mit bestimmten Regionen oder Kulturen auseinandersetzt, lernst du oftmals auch deren Sprache bzw. Alphabet. So kannst du noch besser in deinen Fachbereich eintauchen, z. B. in die römische Antike.
Angehende Archäologen erforschen alte Kulturen und Zivilisationen. Im Studium lernst du das wissenschaftliche Handwerkszeug, um nachzuvollziehen, wie Menschen früher gelebt haben.
Das Bachelorstudium der Archäologie dauert klassisch 6 Semester. Für deine spätere Karriere lohnt es sich jedoch, Zeit in einen Master oder gar die Promotion zu investieren.
Studiengebühren sind im Bereich der Archäologie eine Seltenheit. In der Regel erwartet dich lediglich der Semesterbeitrag deiner Universität.
Die Allgemeine Hochschulreife gehört ins Reisegepäck angehender Archäologen. Je nach Hochschule musst du außerdem Kenntnisse der Alten Sprachen sowie moderner Fremdsprachen nachweisen.
Du findest in ganz Deutschland mehrere Universitäten, die das Studienfach anbieten, darunter Berlin, Köln und Marburg.
Absolventen des Archäologie Studiums dürfen sich Bachelor of Arts nennen. Weiterführende Abschlüsse sind möglich, ebenfalls im geisteswissenschaftlichen Bereich.
Archäologen steht eine Bandbreite sehr unterschiedlicher Berufe offen. Neben der aktiven Forschungsarbeit finden sie Anstellungen in Museen, in der Denkmalpflege und bei Grabungsfirmen, aber auch im privaten Sektor.
Das Archäologie Studium steht vor allem an staatlichen Universitäten und Hochschulen zur Auswahl.
Wenn dir das alles doch zu viel Theorie ist, dann zeigen wir dir hier einige Alternativen, die dich interessieren könnten.