Digitale Schule: Moderner Unterricht für digitale Kompetenzen

Digitale Kompetenz aufbauen

Hierfür ist moderner Unterricht mit entsprechend ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern erforderlich. Sie müssen ihre Schüler dabei unterstützen, dass sie digitale Kompetenzen erwerben können.
Digitale Kompetenz ist unverzichtbar, wenn jemand auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen haben möchte. Daher müssen Schulen die entsprechende Infrastruktur besitzen, mit einem schnellen Internet und entsprechenden Anzeigegeräten. In diesem Ratgeber wird erläutert, was eine digitale Schule ist und wie Schulen digitalisiert werden können.

Was ist eine digitale Schule?

Die Definition für den Begriff „digitale Schule“ ist nicht ganz klar, denn es gibt verschiedene Wege, um digitale Medien, das Internet und Apps in einen Lehrplan aufzunehmen. Jede Schule hat ein eigenes Konzept und welches die jeweilige Bildungseinrichtung nutzt, hängt von vielen verschiedenen individuellen Faktoren ab. Diese drei Säulen sind zu beachten:

• Technische Voraussetzungen: Zu den grundlegenden Voraussetzungen gehören die entsprechende Hardware, ein stabiles und schnelles Internet und Software in ausreichender Stückzahl. Mittlerweile gibt es für die digitale Schule zahlreiche Anbieter, die digitale Unterrichtsmaterialien, Lernprogramme und Apps entwickeln.
• Lehrplan: Die Schulämter und Bildungsministerien müssen die digitale Schule im Lehrplan verankern. Zudem müssen die Lehrkräfte den Unterricht mit dem Einsatz von digitalen Medien aufbereiten.
• Gesetze: Eine wichtige Rolle für das digitale Lernen spielt auch die Rechtssicherheit mit Einhaltung des Datenschutzes, dem Schutz der Persönlichkeit und dem Urheberrecht. Sie müssen dementsprechend in dem Gesamtkonzept berücksichtigt werden.

Gemeinsam mit dem Schulträger wird ein Konzept entwickelt, das den sinnvollen Einsatz von digitalen Medien im Unterricht aufzeigt. Die hierfür benötigte Infrastruktur wird in dem Plan ebenfalls herausgearbeitet. Des Weiteren müssen Ziele definiert werden bezüglich der für die digitale Schule erforderliche Technik, aber auch, was mit dem digitalen Lernen und der Fortbildung erreicht werden soll. Durch digitale Lerninfrastrukturen können individuelle Lernfortschritte besser erfasst und durch die Auswahl von gezielten Lernmaterialien und -bausteinen unterstützt werden.

Außerdem können digitale Medien dazu beitragen, vorhandene Bildungsbenachteiligungen wieder auszugleichen. Schüler können sich von zu Hause über Online Plattformen austauschen und an schulischen Aufgaben gemeinsam arbeiten. Zudem sorgen digitale Medien dazu, dass der Unterricht praxisorientierter, aktivierender und anschaulicher gestaltet werden kann. Selbst komplexe Lerninhalte können mit digitalen Simulationen leichter vermittelt werden.

Wie digital sind die Schulen in Deutschland?

Eine Umfrage des Statistikportals Statista hat gezeigt, dass es immer noch nicht alltäglich ist, dass Schüler an schulischen Bildungseinrichtungen WLAN und Zugang zu schnellem Internet haben. Noch nicht einmal vierzig Prozent der befragten Schulleiter von Grund-, Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien haben den Zugang von Schülern zu WLAN und Internet an ihren Schulen bejaht. Die in der Umfrage interviewten Schüler haben die Ausstattung ihrer Schulen durchschnittlich mit der Note 4 bewertet.
An deutschen Schulen ist die digitale Bildung zwar vorhanden, aber stark ausbaufähig. Zumindest bei den Hausaufgaben ist der Umgang mit Computern heute gegeben. Denn für Hausaufgaben ist die Internetrecherche inzwischen unverzichtbar geworden. Auch innerhalb schulischer Lehrveranstaltungen kommen immer mehr digitale Medien zum Einsatz.

Welche Vorteile bietet eine Digitalisierung im Unterricht?

Im Zuge der Digitalisierung verändert sich nicht nur unser Alltag, sondern auch die Arbeitswelt. Heute ist es selbstverständlich, digitale Angebote zu nutzen. Um auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen zu haben, sollten diese Kompetenzen bereits in der Schule vermittelt werden. Aus diesen Gründen haben Bund und Länder den DigitalPakt Schule beschlossen, der die Schulen dementsprechend unterstützt. Der Einsatz von digitalen Medien im Unterricht bringt auch noch andere Vorteile mit sich:

•    Studien haben erwiesen, dass es durch den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht zu einer höheren Bereitschaft kommt, aktiv am Unterricht teilzunehmen und ihn mitzugestalten.
•    Werden im Unterricht digitale Medien verwendet, sind Schüler begeisterungsfähiger und motivierter. Denn der Einsatz von digitalen Medien ermöglicht es, dass der Unterricht durch auditive und visuelle Medienformate plastischer gestaltet werden kann.
•    Des Weiteren fördern digitale Medien Diskussionen und fachliche Gespräche der Schüler untereinander.
•    Mit intelligenter Software können Schüler unter Begleitung der Lehrkräfte besser und individueller lernen und erzielen gleichzeitig auch größere Fortschritte.
•    Auch Schüler, die Beeinträchtigungen haben, können durch die bessere Sichtbarkeit von digitalen Tafeln einfacher im Unterricht inkludiert werden. Dadurch, dass es möglich ist, die Größe der Bilder im Unterschrift individuell anzupassen, haben Schüler mit visuellen Beeinträchtigungen keine Probleme mehr mit der Lesbarkeit.

Fazit

In einer Studie der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sind 33 Prozent der 174 untersuchten deutschen Schulen digitale Nachzügler und hinsichtlich der digitalen Bildung schlecht aufgestellt. Der Einsatz von digitalen Medien und digitalgestützter Schulunterricht motivieren Schüler und regen sie zum Lernen an. Die Lernenden fokussieren sich auf das Wesentliche - den Unterricht. Zudem ist es mit einer digitalen Schule möglich, vorhandene Entwicklungsbedarfe und Potenziale der Schüler besser zu erkennen, um diese gezielt zu unterstützen. Der DigitalPakt Schule von Bund und Länder sorgt mit einer finanziellen Unterstützung der Schulen für eine bessere Ausstattung mit digitaler Technik.