Du möchtest gerne studieren, bist dir aber noch nicht sicher, ob es ein traditionelles Studium oder doch lieber ein Fernstudium sein soll? Die Antwort darauf kann dir zwar keiner abnehmen, aber generell ist es eine Typ-Frage. Wenn dich vor allem freie Zeiteinteilung, selbstbestimmtes Arbeiten, eigene Reihenfolge und Tagesstruktur ansprechen, dann könnte das Fernstudium für dich genau das Richtige sein.
Inhaltsverzeichnis
- Fernstudium vs. traditionelle Studiengänge – Übersicht
- Vor- und Nachteile eines traditionellen Studiengangs
- Vor- und Nachteile eines Fernstudiums
- Herausforderungen im Fernstudium
- Tipps: So kannst du die Herausforderungen bewältigen
- So kannst du die Flexibilität des Fernstudiums optimal nutzen
- Welche Kosten sind mit einem Fernstudium verbunden?
Fernstudium vs. traditionelle Studiengänge – Übersicht
Bei einem traditionellen Studiengang wählst du eine Universität oder eine Hochschule und entscheidest dich für einen Studiengang. Du solltest in der Nähe wohnen, damit du nicht zu lange unterwegs bist für deine Kurse. Vorteilhaft ist natürlich, dass du somit sozial aktiv bist und Leute kennenlernst. Gleichzeitig bist du aber zeitlich auch eingeschränkter, sodass diese klassische Vollzeit-Studienform nichts für dich ist, wenn du auch noch in Vollzeit arbeitest.
Bei einem Fernstudium wäre ein Vollzeit-Job dagegen kein Problem, denn hier kannst du dir deine Studienzeiten vollkommen frei einteilen. Das ist sogleich der größte Vorteil und Nachteil in einem, denn das hohe Maß an Eigenmotivation aufzubringen ist nicht immer leicht. Immerhin musst du keinem festen Stundenplan folgen und studierst selbstbestimmt.
Vor- und Nachteile eines traditionellen Studiengangs
Im direkten Vergleich der Vor- und Nachteile klassischer Studienformen zeigt sich, dass diese relativ ausgewogen sind. Da es mittlerweile Alternativen gibt, musst du nicht zwangsweise mit den Nachteilen leben.
Vorteile:
- Regelmäßige Vorlesungen und Seminare sorgen für einen festen und strukturierten Tagesablauf.
- Durch den direkten Kontakt zu Kommilitonen und Professoren ist der soziale Aspekt stark ausgeprägt
- Du kannst Bibliotheken, Labore und andere universitäre Einrichtungen nutzen.
- Durch Dozenten und Mentoren erhältst du Beratungen und Unterstützung in direkter Form vor Ort.
- Du kannst aktiv am Campusleben teilnehmen, also an außercurricularen Aktivitäten wie Sportevents oder Feiern im Club.
Nachteile:
- Du musst dich an Vorlesungs- und Prüfungszeiten halten (also ein struktureller Vorteil kann auch zum Nachteil werden), dadurch bist du insgesamt weniger flexibel.
- Eventuell kann die Pflicht, regelmäßig bei Vorlesungen anwesend sein zu müssen, problematisch sein.
- Du musst notgedrungen in der Nähe der Hochschule wohnen, was wiederum auch zusätzliche Kosten verursachen kann oder sogar einen Umzug erfordert.
- Du musst den Fahrtweg einkalkulieren, sowohl zeitlich als auch finanziell.
Vor- und Nachteile eines Fernstudiums
Möchtest du flexibler und selbstbestimmter studieren, dann schau dir hier die Vorteile eines Fernstudiums an. Nachteile gibt es dagegen nur relativ begrenzt.
Vorteile:
- Du kannst deine Lernzeiten individuell gestalten und vor allem an deine persönlichen Lebensumstände anpassen.
- Du hast ein hohes Maß an Flexibilität.
- Du studierst ortsunabhängig, also von jedem Ort auf der Welt aus, solange du eine Internetverbindung hast.
- Das Fernstudium lässt sich gut mit einem Beruf kombinieren, und zwar ohne Gehaltseinbußen.
- Wähle eigenständig die Reihenfolge der Module und dein ganz persönliches Lerntempo.
- Du hast Zugang zu digitalen Lernressourcen, Webinaren und Online-Diskussionsforen und kannst dich somit auch online mit anderen Kommilitonen austauschen.
Nachteile:
- Zwar bist du online vernetzt, aber physisch vor Ort hast du keinen Kontakt zu Mitstudierenden oder Dozenten.
- Ein Fernstudium erfordert ein gutes Zeitmanagement und eine hohe Eigenmotivation.
Herausforderungen im Fernstudium
Durch die Nachteile eines Fernstudiums wirst du dir schon denken können, was auch die höchste Herausforderung bei dieser Studienart darstellt. Du bist wortwörtlich auf dich allein gestellt. Dein Studium folgt keinem festen Stundenplan. Das bedeutet zwar einerseits ein hohes Maß an Flexibilität, aber du musst dich eigenständig strukturieren.
Die Balance zwischen Studium, Beruf und Privatleben kann bei einem Fernstudium ohne feste Zeiten durchaus eine Herausforderung sein. Auch technisch solltest du versiert sein, um mit Plattformen und digitalen Tools souverän umgehen zu können.
Schlussendlich ist die Motivation eine weitere Herausforderung im Fernstudium. Hierbei musst du dich kontinuierlich selbst motivieren und dein Studium also auch ohne direkten Druck bewältigen. Vielleicht fehlen dir auch Lerngruppen vor Ort und das soziale Umfeld, was eine weitere Herausforderung sein kann.
Tipps: So kannst du die Herausforderungen bewältigen
Die Herausforderungen eines Fernstudiums lassen sich grob in die Bereiche Zeitmanagement, Motivation, Technik und Netzwerk unterteilen.
- Zeitmanagement: Erstelle zu Beginn jeder Woche einen Überblick über die anstehenden Aufgaben und Lernziele. Achte bei deiner Planung auch auf private Verpflichtungen und kalkuliere genügend Zeit für Pausen und Freizeitaktivitäten ein. Gut geeignet sind feste Lernzeiten, wenn du zum Beispiel üblicherweise vormittags am produktivsten bist.
- Motivation: Setze dir mittelfristige und langfristige Ziele, tägliche und wöchentliche Aufgaben. Das kann helfen, um dich dauerhaft zu motivieren. Belohne dich für erreichte Zwischenziele und verfolge deinen Fortschritt.
- Technik: Für ein Fernstudium ist eine stabile und schnelle Internetverbindung das A und O. Vielleicht benötigst du einen leistungsstärkeren Router oder einen besseren Tarif. Auch ein Computer ist nötig. Gut geeignet ist für den mobilen Einsatz von überall aus ein Laptop. Beachte, dass du auch Backups machen solltest, damit es nicht zu einem Datenverlust kommt.
- Netzwerk: Oft bieten Hochschulen Foren oder Diskussionsplattformen an, auf denen du dich austauschen kannst. Hier findest du auch Lerngruppen oder kannst Fragen stellen. In sozialen Medien vernetzen sich viele Fernstudierende ebenfalls. Es gibt außerdem Webinare, virtuelle Treffen oder du suchst dir Lerngruppen für deine Region.
So kannst du die Flexibilität des Fernstudiums optimal nutzen
Bei einem Fernstudium hast du wortwörtlich die Macht. Du kannst dir individuelle Lernzeiten einrichten und genau dann studieren, wenn es für dich von der Tagesform her am besten passt. Du kannst deine Module und Kurse außerdem deinen beruflichen Zielen anpassen oder ganz nach persönlichen Interessen entscheiden.
Die Flexibilität ist bei einem Fernstudium bekanntermaßen der größte Vorteil, aber das bezieht sich nicht nur auf deine Module oder Lernzeiten. Du kannst Erholungszeiten in deinen Alltag integrieren, zwischendurch baden, Freunde treffen oder bequem im Schatten auf der Wiese eine Lernsession abhalten.
Welche Kosten sind mit einem Fernstudium verbunden?
Die Kosten für ein Fernstudium variieren je nach Anbieter und Kurs. Generell sind die Studiengebühren unterschiedlich hoch, wobei die Gebühren bei privaten Anbietern deutlich höher als bei öffentlichen Hochschulen sind. Beachte auch, dass noch Kosten für Bücher, Software und weitere Materialien zum Lernen anfallen können. Technisch bist du vielleicht schon ausgestattet, aber falls nicht, dann benötigst du idealerweise einen Laptop (oder Stand-PC, wenn du nur zu Hause lernen möchtest). Auch Kosten für Software wie Word könnten anfallen. Als abschließender Kostenblock musst du noch ein paar Reise- und Präsenzkosten einkalkulieren. Prüfungen werden oft vor Ort abgelegt und teilweise gibt es je nach Anbieter Präsenzveranstaltungen vor Ort.