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Duales Studium: Dein Berufseinstieg?

Das duale Studium ist eine beliebte Möglichkeit, um in die Berufstätigkeit einzusteigen. Doch was bedeutet es, dual zu studieren? Ganz einfach: Dein theoretisches Wissen erarbeitest du in den Vorlesungen und Seminaren deiner Hochschule, während du dieses in deinem Partnerunternehmen in der Praxis erprobst. Du schlägst also zwei Fliegen mit einer Klappe, wenn du dir deinen Studienabschluss ergatterst und bereits über wertvolle Berufserfahrung verfügst. Wie genau ein duales Studium abläuft und welche Voraussetzungen du dafür erfüllen musst, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein duales Studium?

Das duale Studium ist ein besonderes Studienmodell und eine aussichtsreiche Alternative zum Vollzeitstudium. Du studierst an einer Hochschule, wo dir jegliches theoretisches Wissen zu deinem Studiengang vermittelt wird. Du erhältst Aufgaben und musst Prüfungen bestehen. Hinzu kommt, dass du deine theoretischen Kenntnisse in Praxisphasen in deinem Partnerbetrieb anwendest und festigst. Auf diese Weise vereinst du also zwei Lernorte, deswegen das Stichwort „dual“.

Das duale Studium lässt sich in vier Varianten unterteilen:

  1. Das ausbildungsintegrierende duale Studium
    Entscheidest du dich für diese Variante, durchläufst du eine vollständige Berufsausbildung. Ein solches Studienmodell hat den Vorteil, dass du am Ende deines Studiums gleich zwei Abschlüsse erreicht hast: Du erhältst den Bachelorabschluss deiner Hochschule und den Gesellenbrief der zuständigen Kammer. Hier wirst du während deines Studiums abwechselnd deinen Ausbildungsbetrieb, deine Berufsschule und deine Hochschule besuchen. Ein solches ausbildungsintegrierendes Studium ist vor allem an Schulabgängerinnen und Schulabgänger gerichtet, die ihre Erstausbildung antreten.
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  1. Das praxisintegrierende duale Studium
    Auch dieses Studienmodell ist durch Praxisphasen in einem Partnerunternehmen gekennzeichnet. Dennoch schließt du hier keine vollständige Berufsausbildung ab. Am Ende deines Studiums erhältst du also „nur“ deinen Bachelorabschluss. Vor Studienbeginn schließt du hier einen Ausbildungsvertrag mit deinem Praxispartner, der wichtige Faktoren wie Dauer und Inhalte der Praxisphasen regelt.
  1. Das berufsbegleitende duale Studium
    Ein solches Studium eignet sich hervorragend für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in einem Vollzeitjob tätig sind. Auf diese Weise absolvierst du nebenberuflich dein Bachelorstudium.
  2. Das berufsintegrierende duale Studium
    Auch dieses Studienmodell ist an Berufstätige gerichtet. Der Unterschied zum berufsbegleitenden dualen Studium ist jedoch, dass du anstatt in Vollzeit in Teilzeit arbeitest.
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Zeitmodelle: Zwischen Praxiseinsätzen und Theoriephasen

Die Dualität eines solchen Studiums liegt auf der Hand: Neben ausgiebigen Theoriephasen sammelst du wichtige Praxiserfahrung. Die Dauer der Theorie- und Praxisphasen kann allerdings variieren. Je nach Ausbildungskonzept, Hochschule und Kooperationspartner kommen hier verschiedene Zeitmodelle infrage. Im Normalfall erwartet dich entweder das Blockmodell oder das Wochenmodell. Wie genau dein duales Studium jedoch ablaufen wird, legen Hochschule und Partnerunternehmen gemeinsam im Kooperationsvertrag fest.

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Das Blockmodell

In diesem Zeitmodell sind die Phasen, die du abwechselnd im Unternehmen und an der Hochschule oder an der Berufsakademie verbringst, in längere Zeitblöcke geteilt. Aber auch hier gibt es wieder verschiedene Varianten, die möglich sind. Die meisten Arbeitgeber nutzen das Monatsmodell. Ist dies bei dir der Fall, verbringst du jeweils drei Monate bzw. zwölf Wochen abwechselnd im Betrieb und an der Hochschule. Ein solches System ist demnach meist unabhängig von den Semesterzeiten anderer Hochschulen.

Eine andere Variante sieht vor, dass dein Praxiseinsatz während der Semesterferien stattfindet. So nimmst du also während des Semesters am normalen Studienbetrieb teil.

Das Blockmodell hat Vorteile, allerdings auch Nachteile. Du hast die Möglichkeit, dich während der Praxis- und Theoriephasen vollkommen auf diese zu konzentrieren. Dennoch könntest du durch die relativ lange Abwesenheit in deinem Partnerunternehmen wichtige Entscheidungen und Entwicklungen verpassen.

Das Wochenmodell

Dieses Modell kombiniert die Praxisphasen und die Lernzeiten an der Hochschule innerhalb einer Woche. Im Normalfall verbringst du dann drei Tage im Partnerbetrieb und zwei Tage an der Hochschule. Anders als beim Blockmodell gehst du hier also nicht das Risiko ein, wichtige Ereignisse zu verpassen. Du bist quasi immer auf dem aktuellen Stand. Ein Nachteil könnte sich jedoch daraus ergeben, dass du ständig zwischen den Lehrsystemen wechselst und dich somit auf zwei Systeme parallel konzentrieren musst.

Fernstudium oder berufsbegleitendes Präsenzstudium

Diese beiden Varianten unterscheiden sich grundlegend von den zuvor besprochenen Zeitmodellen. Entscheidest du dich für ein berufsbegleitendes Präsenzstudium, so besuchst du deinen Studienstandort abends oder am Wochenende. Das duale Studium lässt sich also praktisch als Wochenendstudium und nebenberuflich umsetzen.

Anders ist es bei einem Fernstudium. Hier befindest du dich im Selbststudium: Die Lehrunterlagen erhältst du entweder per Post oder sie werden dir online zur Verfügung gestellt. Es liegt also in deiner Verantwortung, die Lerninhalte und Aufgabenstellungen eigenständig zu bearbeiten.

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Der Vorteil ist, dass du dir deine Lernzeit nach eigenem Belieben gestalten kannst. Im Normalfall erwarten dich nur wenige Studienphasen in Präsenz, die einige Tage dauern, beispielsweise vor anstehenden Prüfungen.

Wie lange brauche ich für ein duales Studium?

Wie lange dein duales Studium dauern wird, hängt von deinem Studiengang, dem Studienort und dem Studienmodell ab. So kann dein Studium zwischen drei und fünf Jahren in Anspruch nehmen. Das kürzeste Studienmodell ist hierbei das praxisintegrierende duale Studium, da du hier keine zusätzliche Berufsausbildung absolvierst. Entscheidest du dich also für ein ausbildungsintegrierendes duales Studium, kannst du mit einer reinen Studienzeit zwischen sechs und acht Semestern rechnen. Umgerechnet sind das drei bis vier Jahre. Von diesen Semestern sind ungefähr ein bis zwei reine Praxissemester. Viel länger als ein gewöhnliches Vollzeitstudium dauert ein duales Studium demnach nicht.

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Prüfungen und Abschluss

Wie in jedem anderen Studium erwarten dich auch während deines dualen Studiums allerlei Prüfungen. Zu jedem Semesterende wirst du Prüfungen in Form von Klausuren, Präsentationen, Fallstudien und Projektarbeiten bestehen müssen. Wie zeitintensiv und anspruchsvoll die Prüfungen sind, hängt auch von den ECTS-Punkten ab. Je höher die Punktzahl eines Seminars, desto umfangreicher die Prüfungsleistung. Tatsächlich gibt es auch Studiengänge oder Studienmodule, in denen nicht jedes Semester, sondern alle zwei Semester geprüft wird.

Um die Klausuren zu bestehen, bedarf es eines gewissen Lernaufwands. Wenn du während des Semesters die Studieninhalte jedoch gut verfolgst und Inhalte auf- und nachbereitest, kannst du diesen reduzieren. Die Prüfungen sind fair konzipiert, so dass du dir deinen Studienerfolg sichern kannst, wenn du engagiert bleibst. Zudem stellen die meisten Dozenten Übungsklausuren oder auch Altklausuren zur Verfügung, mit denen du deine Kenntnisse testen kannst.

In einem ausbildungsintegrierenden dualen Studium musst du darüber hinaus eine Abschlussprüfung der Industrie- und Handelskammer bzw. der Handwerkskammer absolvieren.

Am Ende deines Studiums steht die Bachelorarbeit an.

Ist diese geschrieben und du hast all deine Prüfungen bestanden, besitzt du deinen Bachelorabschluss. Je nach Studienfachrichtung sind folgende Studienabschlüsse im dualen Studium möglich:

  • Bachelor of Arts (B. A.)
  • Bachelor of Science (B. Sc.)
  • Bachelor of Engineering (B. Eng.)
  • Bachelor of Laws (LL. B.)
  • Bachelor of Education (B. Ed.)
  • Bachelor of Fine Arts (B. F. A.)
  • Bachelor of Music (B. Mus.)
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Weiterbildung nach dem dualen Studium: Das Master-Studium

Nach dem Bachelor-Studium möchten viele Studierende ein Master-Studium dranhängen. Laut Erfahrungsberichten gestaltet sich dies für duale Absolventen etwas schwieriger als für Vollzeitstudierende. Und das, obwohl es keine Unterschiede in der Wertung ihres Abschlusses gibt. Problematisch könnte es nämlich dann werden, wenn dir Credit Points, also ECTS-Punkte fehlen. Beispielsweise bräuchtest du in einem bestimmten Fach sechs Credit Points, hast in deinem dualen Studium aber nur vier erhalten. An dieser Stelle hast du die Möglichkeit, diesen Kurs an einer Universität nachzuholen. Das bedeutet aber auch, dass du ein paar Semester mehr studieren wirst.

Eine weitere Möglichkeit eröffnet sich dir, wenn du dein Master-Studium an einer Fachhochschule oder einer dualen Hochschule absolvierst. Eine Fachhochschule ist generell sehr anwendungsorientiert und durch hohen Praxisbezug gekennzeichnet. Deswegen ist die Hürde hier weniger groß als bei einer Universität. Bedenke jedoch, dass du mit diesem Schritt in ein Vollzeitstudium eintrittst. Bedeutet: Du kannst deinen aktuellen Job nicht behalten und musst somit auf deinen Verdienst verzichten. Als Nebenjobber kannst du dir dennoch etwas dazuverdienen.

Ein berufsbegleitendes Studium ist dann das richtige für dich, wenn du deinen Job nicht aufgeben möchtest. Ein berufsbegleitendes Studium ist mitunter aber auch eine kostspielige Angelegenheit. Denn du wirst es in den meisten Fällen selbst finanzieren müssen. Hier wirst du dann entweder im Fernstudium oder auch im Präsenzstudium, beispielsweise als Abend- oder Wochenendstudium, studieren. Eine gute Nachricht gibt es dennoch für dich: Viele Unternehmen sind bereit, dich bei deiner Weiterbildung zu unterstützen. Sie gewähren dir zum Beispiel Urlaub für die Prüfungsvorbereitung oder übernehmen einen Teil der Studiengebühren. Als Gegenleistung erwartet das Unternehmen dann oft eine langjährige Zusammenarbeit mit dir.

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Nach deiner dualen Ausbildung bist du bestens gerüstet, um direkt ins Berufsleben zu starten! Außer du hast noch mehr Hunger auf Bildung? Dann warten zahlreiche Möglichkeiten auf dich, wie du auch nach deinem dualen Berufsabschluss weiterlernen kannst.

Voraussetzungen für ein duales Studium

Duale Studienangebote werden sowohl von Universitäten, Fachhochschulen als auch Berufsakademien gestellt. Die unterschiedlichen Institutionen haben verschiedene Zulassungsvoraussetzungen.

Formale Voraussetzungen

An erster Stelle stehen die formalen Voraussetzungen, denn um diese wirst du nicht herumkommen, um einen Studienplatz ergattern zu können. Dasselbe gilt auch für jedes andere Studium.

  • Die Hochschulzugangsberechtigung
    Egal, welches Studium du antreten möchtest, du benötigst die Hochschulreife. Nur ein bestandenes Abitur, Fachabitur oder die Fachhochschulreife gelten als gültiger Nachweis. Mit dem Abitur, also der Allgemeinen Hochschulreife, kannst du dich an jeder Hochschule bewerben, die ein duales Studium anbietet. Anders ist es mit dem Fachabitur: Dieses berechtigt dich lediglich zu einem fachgebundenen Studium an einer Universität. Mit der Fachhochschulreife hingegen kannst du nur an Fachhochschulen studieren. Dabei steht dir die Wahl deines Studiengangs jedoch komplett offen.
    An dieser Stelle ist zu sagen, dass einige Unternehmen das Abitur als Voraussetzung festlegen. Aber auch das Fachabitur oder die Fachhochschulreife werden von vielen Betrieben anerkannt. Tatsächlich wirst du sogar Universitäten begegnen, die mit ein paar zusätzlichen Qualifikationen auch die Fachhochschulreife für den Studieneinstieg akzeptieren.

 

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  • Der Numerus clausus
    Für gewöhnlich sind viele Studiengänge mit einem NC, kurz für Numerus clausus, belegt. Wenn es mehr Bewerber als Studienplätze gibt, legt der NC einen bestimmten Notenschnitt auf dem Abschlusszeugnis fest, um im Bewerbungsprozess weiterzukommen. Bei dualen Studiengängen ist dieser jedoch im Regelfall nicht gefragt. Dennoch solltest du wissen, dass manche Unternehmen eine bestimmte Mindestnote erwarten.
  • Gute Noten in Hauptfächern
    Größtenteils achten Hochschulen und Unternehmen auf gute Noten in den Hauptfächern Mathe, Deutsch und Englisch. Für Studieninteressierte ist es also wichtig, dass sie eine Mindestpunktzahl von neun bis zehn Punkten in diesen Fächern nachweisen können.
  • Die Eignungsfeststellung
    Auch werden spezielle Auswahlverfahren auf dich zukommen, die du bestehen musst, um für den Studiengang zugelassen oder vom Unternehmen angenommen zu werden. Hierbei kommt es ganz auf das Unternehmen, die Hochschule und die Studienfachrichtung an, auf die du dich bewirbst. All diese Institutionen haben ihre eigenen Verfahren, weshalb es keine einheitlichen Regelungen gibt. Ein Stärkentest, Persönlichkeitstest, Einstellungstest, Mathe- oder Englischtest oder die Abgabe einer Mappe mit Arbeitsproben sind gängige Bestandteile der Eignungsprüfung.
  • Der Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag
    Es kann sein, dass du bereits einen Ausbildungs- oder Praktikumsvertrag mit einem Partnerunternehmen vorweisen musst, wenn du dich an einer Hochschule bewirbst. Dies ist jedoch nicht immer der Fall, weshalb du einen gründlichen Blick auf die Zulassungsvoraussetzungen deiner Wunschhochschule werfen solltest.

Persönliche Voraussetzungen: Die Eigenschaften dualer Studierender

Wenn du dich für ein duales Studium entscheidest, solltest du dir zuvor einiger wichtiger Dinge bewusst sein. Wenn du dual studierst, erwartet dich nicht das typische Studentenleben. Dir muss bewusst sein, dass ein duales Studium doppelte Arbeitsbelastung bedeutet. Dein Studium ist unterteilt in Theorie- und Praxisphasen, weshalb du mit dem ständigen Wechsel umgehen können musst. Neben den Praxisanteilen wirst du dich auf die Studieninhalte konzentrieren und auf die Klausuren vorbereiten müssen. Aus diesem Grund musst du als dualer Student oder duale Studentin belastbar sein. Zielstrebigkeit und ein gewisser Ehrgeiz werden dir also helfen, erfolgreich durch das Studium zu kommen.

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Daneben ist Mobilität äußerst wichtig. Je nachdem wo sich die Standorte deines Bildungsinstituts und deines Partnerbetriebs befinden, musst du womöglich von einem Ort zum nächsten pendeln.

Von Bedeutung ist auch, dass du ein ausgeprägtes Interesse an der Praxis hast. Du darfst dich nicht nur an die Theoriesemester klammern, sondern solltest genauso Freude an den praktischen Einsatzphasen haben. Ansonsten hat ein duales Studium für dich wenig Sinn.

Und natürlich muss auch der Studiengang, für den du dich entscheidest, der richtige für dich sein. Zum Glück werden duale Studiengänge in allen möglichen Fachrichtungen angeboten. Auch wenn ein großer Teil einen betriebswirtschaftlichen Schwerpunkt hat, ist für jeden und jede etwas dabei.

Was kostet ein duales Studium?

Bei einem Vollzeitstudium ist es üblich, Semestergebühren zu zahlen. Währenddessen werden die Studiengebühren bei einem dualen Studium im Normalfall von deinem Partnerunternehmen übernommen. Das bedeutet aber nicht, dass dein Unternehmen auch dazu verpflichtet ist. Die Unternehmen locken oft damit, dass sie die Studiengebühren übernehmen – sie können jedoch genauso gut beim Studierenden verbleiben.

An staatlichen Hochschulen fallen die sogenannten Semesterbeiträge an. An privaten Hochschulen wirst du monatlich Kosten zwischen 300 € und 600 € tragen müssen. Wie hoch die Studiengebühren tatsächlich sind, variiert je nach Hochschule.

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Im Arbeitsvertrag sollte also auf jeden Fall festgehalten werden, wie dein Partnerbetrieb die Kostenübernahme handhabt. Du solltest frühzeitig wissen, inwiefern die Kosten übernommen werden und wie viel du eventuell selbst dazu beisteuern musst. So kannst du dir bereits Gedanken darüber machen, wie du dir dein duales Studium finanzierst.

Folgende Finanzierungsmodelle sind geläufig.

  • Deine Studiengebühren werden vollständig übernommen und du erhältst ein Gehalt
    Das Beste vom Besten hast du dann erwischt, wenn dein Partnerbetrieb die Studiengebühren vollständig übernimmt und dir zusätzlich noch ein Gehalt zahlt. Möglicherweise fällt dein Monatsgehalt allerdings etwas geringer aus, wenn dein Betrieb Abzüge aufgrund der Studiengebühren macht.
  • Dein Gehalt wird für die Studiengebühren genutzt
    Auch kann es der Fall sein, dass dein Unternehmen dein Gehalt vollständig nutzt, um davon die Studiengebühren zu zahlen. Ist dies der Fall, wirst du nicht viel von deinem Gehalt übrighaben und dir überlegen müssen, wie du anderweitig dazuverdienen kannst.
    Viele Unternehmen bieten dir aber auch Zusatzleistungen, die dir bei der Finanzierung helfen. Sie übernehmen dann beispielsweise Zuschüsse zu den Miet- oder Fahrkosten oder übernehmen die Übernachtungskosten für die Präsenzphasen.
  • Teile deiner Gebühren werden übernommen
    In dieser Variante werden die anfallenden Gebühren zwischen dir und deinem Partnerbetrieb aufgeteilt. Wie viel dein Unternehmen übernimmt und wie viel du selbst zahlen musst, kann variieren. Im Regelfall trägst du die Hälfte der Kosten und die andere Hälfte wird vom Unternehmen übernommen. Hier stellt sich auch wieder die Frage, wie genau die Kostenübernahme gehandhabt wird. Gegebenenfalls wird dir der Anteil direkt von deinem Gehalt abgezogen. Ansonsten wird dir dein vollständiges Monatsgehalt überwiesen und du kümmerst dich eigenständig um die Bezahlung.
  • Du trägst alle Kosten selbst
    Leider kann dies auch der Fall sein: Dein Unternehmen kommt dir bei den Kosten gar nicht entgegen. Informiere dich dann rechtzeitig, wie du dein Studium anderweitig finanzieren kannst. BAföG zu erhalten, ist auch für duale Studierende möglich, gestaltet sich allerdings ein wenig komplizierter.
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Wie viel verdiene ich im dualen Studium?

Als duale Studentin oder als dualer Student wirst du bereits im Studium ein festes Gehalt erhalten. Wie viel du aber wirklich verdienen wirst, hängt auch wieder von deinem Studienmodell ab. Wenn du dich für ein ausbildungsintegrierendes duales Studium entscheidest, kannst du mit dem branchenüblichen Gehalt rechnen. Dennoch zahlt jeder Betrieb anders: manche nach Tarifvertrag, andere außerhalb des Tarifvertrags und wieder andere haben ganz eigene Regelungen.

Am besten ist es also, wenn du öffentliche Gehaltszahlen zur Orientierung nutzt. Bei ALDI Süd verdienen dual Studierende beispielsweise rund 1.500 € im ersten Jahr. Studierst du Gesundheitsökonomie im Praxisverbund bei der AOK Krankenkasse, kannst du mit rund 1.035 € im ersten Jahr rechnen. Bei McDonalds im BWL-Handels-Studium verdienst du rund 770 € im ersten Jahr.

In welchen Fachbereichen kann ich ein duales Studium absolvieren?

Wenn du dich dafür entscheidest, ein duales Studium zu starten, wird sich dir als Nächstes die Frage stellen: Welcher Studiengang passt denn zu mir? Hier hast du die Wahl aus vielen unterschiedlichen Fachbereichen, die allemal spannende Studiengänge bieten können. Wir listen dir einige auf, doch es gibt noch viele mehr!

BWL, Finanzen und Management

Diese Fachrichtung passt dann perfekt zu dir, wenn die Betriebswirtschaft es dir angetan hat. Es gibt kaum einen anderen Fachbereich, der so viele duale Studienmöglichkeiten bietet.

Dabei kann, aber muss es kein reines Betriebswirtschaftsstudium sein. Unter anderen hast du folgende Möglichkeiten:

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Ingenieurwesen und Technik

Diese Fachrichtung richtet sich an alle Technikbegeisterten. Hier erwarten dich erstklassige Studiengänge, kombiniert mit hohem Praxisbezug. Beispielsweise stehen dir zur Verfügung:

Gesundheit und Fitness

Wenn du die Zusammenarbeit mit Menschen liebst und dich für die Gesundheitsbranche interessierst, ist ein Studium in dieser Fachrichtung genau das Richtige für dich. Dich erwarten:

  • Ernährung
  • Ergotherapie
  • Gesundheitsmanagement
  • Logopädie
  • Physiotherapie
  • Sportmanagement
  • u.v.m.

Pädagogik und Soziales

Hier arbeitest du im engen und täglichen Kontakt mit Menschen. Wenn du dich hier wiederfindest, solltest du ein duales Studium im Bereich Pädagogik und Soziales in Betracht ziehen. Darunter fallen unter anderen:

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Wenn du dich genauer über einzelne Studiengänge oder Hochschulen informieren möchtest, kannst du dir kostenloses Infomaterial zuschicken lassen.

Ist das duale Studium gesetzlich geregelt?

Das duale Studium unterliegt vier grundlegenden Gesetzen bzw. Verordnungen. Darunter fallen zum einen das Berufsbildungsgesetz und die Ausbildungsordnung. Dabei legt die Ausbildungsordnung fest, wie lange die Ausbildung dauert, welche beruflichen Fertigkeiten erworben werden müssen und andere grundlegende Dinge. Solche Ausbildungsordnungen sind bundesweit gültig und bestimmen zudem, welche Rechte du als duale Studentin oder als dualer Student hast. Hinzu kommen noch die Handwerksordnung und die Ausbildereignungsverordnung. In deinem Ausbildungsvertrag werden beispielsweise deine wöchentlichen Arbeitsstunden und dein Urlaubsanspruch geregelt.

Vorteile des dualen Studiums

Es gibt viele Gründe, weshalb das duale Studium so beliebt ist. Einige von diesen werden wir dir nun erläutern.

  1. Der hohe Praxisbezug
    Das ist wohl der naheliegendste Vorteil von allen. Von Anfang an wirst du dein theoretisches Wissen in der Praxis umsetzen dürfen. Somit sammelst du nicht nur wichtige Berufserfahrung, sondern prägst dir die Studieninhalte gleich viel besser ein. Außerdem wird es nie langweilig: der Wechsel zwischen Theorie- und Praxisphasen bietet immer Abwechslung.
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  1. Gleich mehrere Abschlüsse
    Wenn du dich für das ausbildungsintegrierende Studienmodell entscheidest, wirst du am Ende nicht nur einen Bachelorabschluss in der Tasche haben. Auch wirst du eine vollwertige Ausbildung abgeschlossen haben. Das duale Studium bietet dir also die Möglichkeit, gleich zwei Abschlüsse zu erreichen. Würdest du erst eine Ausbildung absolvieren und danach ein Studium, bräuchtet du doppelt so viel Zeit dafür.
  2. Gehalt bereits während des Studiums
    Natürlich hast du beim dualen Studium den finanziellen Vorteil. So verdienst du neben deinem Studium dein eigenes Geld. Wie weiter oben bereits beschrieben, kann das Gehalt natürlich variieren. Aber wenn du auf die richtigen Konditionen achtest, wirst du vom Gehalt während des Studiums profitieren.
  3. Die guten Zukunftschancen
    Gute Nachrichten: Unternehmen stellen duale Studierende ein, weil sie qualifizierte Nachwuchskräfte ausbilden möchten. Deshalb sind die Übernahmechancen nach einem erfolgreichen Studium sehr hoch. Die Jobsuche könntest du dir so also sparen. Aber auch wenn du nach deinem Studium das Unternehmen wechseln möchtest, stehen die Chancen gut. Durch deine Berufserfahrung bist du wertvoll auf dem Arbeitsmarkt.

Nachteile des dualen Studiums

Doch das duale Studium hat auch gewisse Nachteile. Wie bereits vorher erläutert, bedarf es einiger persönlicher Voraussetzungen, um das duale Studium zu meisten.

  1. Die hohe Arbeitsbelastung
    Ein duales Studium ist zeitintensiver als ein normales Vollzeitstudium. Je nachdem für welches Studienmodell du dich entscheidest, kann dein Studileben mal angenehmer und mal etwas belastender werden. So wirst du beispielsweise statt Semesterferien auf die Urlaubstage setzen müssen, die dir vom Betrieb zugeteilt werden.
  2. Erschwerte wissenschaftliche Laufbahn
    Wenn du eine Laufbahn als Dozent oder Dozentin anstrebst, könnte ein duales Studium dir diesen Weg erschweren. Denn im dualen Studium wird überwiegend auf die Praxis gesetzt, die wissenschaftliche Forschung könnte so gegebenenfalls zu kurz kommen. Außerdem benötigst du für eine Hochschulkarriere in Forschung und Lehre zusätzlich einen Masterabschluss. Möchtest du eventuell sogar promovieren, könnte sich die Suche nach einem Doktorvater oder einer Doktormutter mit einem dualen Studienabschluss schwieriger gestalten.
  3. Ein Abbruch ist mühevoll
    Für normale Studentinnen und Studenten ist ein Studienabbruch ohne Probleme möglich, wenn sie herausfinden, dass ihre Wahl doch nicht die richtige war. Wenn du allerdings dual studierst, gestaltet sich das Ganze ein wenig schwieriger, denn du hast einen festen Arbeitsvertrag. Hier wird dein Partnerunternehmen wahrscheinlich verlangen, dass du die bisherigen Studiengebühren zurückzahlst.
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Das solltest du noch wissen

Wenn du dich für ein duales Studium entscheidest, solltest du dich frühzeitig informieren. Hole dir Infomaterial von den Bildungsanbietern deiner Wahl ein und mache Stärkentests. So wirst du dir über deinen Berufswunsch klarer werden und den perfekten Studiengang für dich finden.

Mache dich außerdem schlau über die Bewerbungsfristen beim Unternehmen und der Hochschule. Reiche dein Bewerbungsschreiben fristgerecht im Bewerbungszeitraum ein. Bereite dich auch auf die unterschiedlichen Auswahlverfahren und Bewerbungsgespräche vor. Das duale Studium ist der ideale Berufseinstieg für dich, wenn du fundierte Theorie mit wertvoller Praxis kombinieren möchtest!

In diesen Bereichen findest du duale Studiengänge

Rabea Schwantner

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