Warum der Lehrerberuf ein lebenslanges Lernen ermöglicht

Der Bildungssektor steckt seit einigen Jahren in der Krise, denn sie fehlen einfach an allen Ecken und Enden: Lehrerinnen und Lehrer! Viele sind in den Ruhestand gegangen, eine Entwicklung, die durch bestimmte Anreize noch beschleunigt wurde. Jetzt fehlen qualifizierte Lehrkräfte, die fähig sind, Schüler aller Altersklassen zu unterrichten. Dabei ist der Lehrerberuf gerade für Menschen geeignet, die nicht aufhören möchten zu lernen und sich gerne weiterbilden. Denn das Lernen in Bildungseinrichtungen findet nicht nur aufseiten der Schüler statt, sondern auch aufseiten der Lehrer.

Inhaltsverzeichnis

Lernbereitschaft: Nicht die einzige Eigenschaft guter Lehrer

Lehrende findet man nicht nur an den Grund- und weiterführenden Schulen, sondern auch an Berufsschulen, Instituten und Akademien sowie in Lernzirkeln, wo sie beispielsweise Mathe- und Deutsch Nachhilfe geben. Es gibt ein paar bestimmte Eigenschaften, die eine gute Lehrkraft ausmachen:

  • Begeisterungsfähigkeit und Lernwille: Nichts ist motivierender als die Begeisterungsfähigkeit. Das trifft auch auf die Lehrenden zu. Wenn jemand in seinem Fachgebiet voll aufgeht und immer auf dem neuesten Stand ist, wirkt sich das auch auf Schülerinnen und Schüler aus.
    Die Wissenschaft erlangt immer wieder neue Erkenntnisse, die die bisherigen Forschungsergebnisse infrage stellen oder komplett auf den Kopf stellen. Das trifft sowohl auf den bei den Naturwissenschaften wie Biologie und Physik zu, wie auch bei Technologie und in den sozialen und politischen Wissenschaften, um nur einige zu nennen. Wissbegierig zu bleiben und immer wieder Neues dazulernen zu wollen, ist eine wichtige Eigenschaft, die man mit dem Lehrerberuf ausleben kann.
  • Die Kompetenz, Beziehungen aufzubauen: Gerade bei sehr jungen Schülern ist es essenziell, eine gute Beziehung zwischen Lehrer und Lernenden aufzubauen. Diese Verbindung erleichtert im späteren Verlauf die Zusammenarbeit und Lernende nehmen viel schneller die Vorgaben von Lehrern an und zeigen den notwendigen Respekt. Das gelingt meist jedoch nur, wenn die Kinder, Jugendlichen und auch Erwachsenen merken, dass der Lehrer sie als Person mit individuellen Ansprüchen wahrnimmt. Das kann durchaus anstrengend sein, doch im Endeffekt ist es das, was den Unterschied ausmacht zwischen einem guten Lehrer, der sich um das Wohl seiner Schüler bemüht und ihnen etwas beibringen möchten, und einem, der nur die Tafel vollschreibt.
  • Belastbarkeit und gute Nerven: Belastbarkeit ist ein Wort, das den ein oder anderen vielleicht davon abhält, Lehrer zu werden. Tatsächlich müssen Lehrer sehr belastbar sein. Das bezieht sich vor allem auf die psychische und emotionale Stabilität. Schüler kommen aus unterschiedlichen Haushalten, erleben verschiedene Alltagssituationen und es kommt immer wieder zu Reibereien, die auch am Lehrer ausgelassen werden. Lehrer brauchen ein dickes Fell, um Tag für Tag mit den vielen Charakteren zurechtzukommen und zudem den Lehrauftrag zu erfüllen. Hier gilt es, die bekannten Nerven aus Stahl zu haben, mit deren Hilfe alle schwierigen Situationen im pädagogischen Sinne gelöst werden können. Lehrer übernehmen immer eine Vorbildfunktion, die den Schülern in der aktiven Schulzeit vielleicht nicht ganz bewusst ist, an die sich viele aber im späteren Leben erinnern.

Ramponiertes Öffentlichkeitsbild schreckt Lehrer mit Berufung nicht ab

Das Ansehen des Lehrerberufes ist in den letzten Jahren stark gesunken. Mangelnder Respekt seitens der Schüler und hohe Arbeitsstunden sind nur zwei Punkte, warum der Beruf Lehrer nicht mehr sehr beliebt ist. Doch diejenigen, die sich dazu berufen fühlen, anderen etwas beizubringen, lassen sich davon nicht abschrecken. Der enorme Lehrermangel, der laut Vorhersagen der Kultusministerkonferenz noch einige Jahre anhalten wird, ermöglicht es mittlerweile auch Quereinsteigern, Lehrerin oder Lehrer zu werden. Im Jahr 2023 besaßen von den 35.000 neu eingestellten Lehrkräften 12 % keine klassische Lehrerausbildung.

Fazit

Um den Beruf des Lehrers so auszuüben, dass er den Schülerinnen und Schülern gerecht wird, bedarf es ganz besonderer Charaktereigenschaften. Man sollte interessiert, lernbereit, belastbar und auch empathisch sein. Wer sich dazu berufen fühlt, Lehrer zu werden, kann die eigene Begeisterungsfähigkeit auf seine Projekte und Fachbereiche übertragen, Lernende mit diesem Enthusiasmus anstecken und gleichzeitig von deren Ideen lernen.

Hier findest du spannende Ausbildungen

Simona Oehl

Zum Autorenprofil

Teste deine Interessen! Jetzt starten

Beitrag teilen

Zurück