Tipps und Anforderungen: So findest du die perfekte Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellter

Als Rechtsanwaltsfachangestellter arbeitest du in einer Kanzlei und unterstützt einen Rechtsanwalt bei der Betreuung seiner Mandanten. Das bedeutet, dass du viel Zeit am Telefon sowie mit der Planung von Terminen verbringst. Auch das Management von Akten und die Korrespondenz mit Behörden gehören zu deinen Aufgabengebieten. Um den Beruf ausüben zu können, kannst du dich für eine Ausbildungsstelle als Rechtsanwaltsfachangestellter bewerben.

Inhaltsverzeichnis

Welche Eigenschaften und Softskills solltest du mitbringen?

Dein Alltag als Rechtsanwaltsfachangestellter wird vor allem durch den direkten Kontakt mit den Mandanten geprägt sein. Deswegen ist es wichtig, dass du die folgenden Eigenschaften mitbringst:

  • Du solltest gerne mit Menschen kommunizieren und dich klar und präzise ausdrücken können.
  • Auch deine schriftliche Ausdrucksweise sollte auf einem hohen Niveau sein. Genauigkeit spielt in diesem Beruf eine wichtige Rolle.
  • Manchmal ist auch diplomatisches Geschick gefragt, denn du wirst es mit zahlreichen Mandanten mit verschiedenen Gemütern zu tun bekommen.
  • Um den Überblick über alle Fristen und Termine einzuhalten, ist dein Organisationstalent gefragt.
  • Darüber hinaus wirst du in der Kanzlei im Team arbeiten, sodass du Kooperationswillen und Integrationsvermögen besitzen solltest.

Welche Voraussetzungen muss ich außerdem erfüllen?

Natürlich musst du nicht nur die passenden persönlichen Eigenschaften mitbringen, sondern auch eine gewisse Vorbildung nachweisen können:

  • Du brauchst mindestens die mittlere Reife.
  • Du solltest gute Noten in Mathematik haben und dich für Betriebswirtschaftslehre und rechtliche Themen interessieren.
  • Auch gute Deutsch- und Englischkenntnisse sind von Vorteil.

Wie ist die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten gestaltet?

Die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten wird in Deutschland anerkannt und ist bundesweit geregelt. Sie ist nach dem dualen Modell organisiert, sodass du sie im Wechsel in der Berufsschule und im Betrieb absolvierst. So lernst du schon während der Ausbildung den Arbeitsalltag kennen und weißt so besser, was später auf dich zukommen wird.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Üblicherweise dauert die Ausbildung drei Jahre. Wenn du in der Zwischenprüfung mindestens eine Zwei erhältst, kannst du beantragen, dass sie auf zweieinhalb Jahre verkürzt wird. Für den Fall, dass du bereits das Abitur oder das Fachabitur besitzt, ist sogar von vorneherein eine Verkürzung auf nur zwei Jahre möglich.

Welche Fächer und Inhalte sind besonders wichtig?

Während der Ausbildung wird dir ein breites Spektrum an Inhalten vermittelt, sodass du optimal auf den Beruf vorbereitet wirst. Wichtige Fächer sind unter anderem diese:

  • Mandantenbetreuung
  • Konferenz- und Besprechungsmanagement
  • Aktenverwaltung und Dokumentation
  • Büro- und Arbeitsorganisation
  • Datenschutz und Datensicherheit
  • Elektronischer Rechtsverkehr
  • Rechnungswesen und Rechnungskontrolle
  • Textgestaltung von fachkundigen Texten
  • Verschiedene Rechtsbereiche

Du siehst also, dass die Inhalte sehr abwechslungsreich sind und dir im Laufe der Ausbildung verschiedene Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt werden.

Wie funktioniert das duale Modell?

Du wirst einige Tage in der Woche in deiner Ausbildungskanzlei verbringen und dort eine praktische Ausbildung unterlaufen. An den anderen Tagen gehst du in die Berufsschule, wo du in die theoretischen Inhalte eingeführt wirst. Manchmal ist die Ausbildung auch so organisiert, dass du blockweise entweder in die Berufsschule oder in die Ausbildungskanzlei gehst. Das bedeutet, dass du zum Beispiel 14 Tage am Stück in der Kanzlei verbringst und anschließend 14 Tage lang die Berufsschule besuchst.

Welche Prüfungen müssen abgelegt werden?

Nach der Hälfte der Ausbildung musst du die sogenannte Zwischenprüfung absolvieren. Dabei handelt es sich um eine schriftliche Prüfung. Am Ende des dritten Ausbildungsjahres erfolgt dann die Abschlussprüfung, die sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form abgelegt werden muss. Der Prüfungsausschuss wird von der zuständigen Rechtsanwaltskammer gestellt. Wenn du erfolgreich bestehst, bist du offiziell ein Rechtsanwaltsfachangestellter oder eine Rechtsanwaltsfachangestellte und kannst jetzt richtig ins Berufsleben starten.

Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung?

Das Azubi-Gehalt kann stark variieren. Informiere dich am besten, welche Mindestvergütungssätze die zuständige Rechtsanwaltskammer empfiehlt. Bei der Rechtsanwaltskammer Köln liegen sie seit dem 01.01.2024 in dieser Höhe:

  • 1000 Euro im ersten Ausbildungsjahr
  • 1100 Euro im zweiten Ausbildungsjahr
  • 1200 Euro im dritten Ausbildungsjahr

Wie finde ich den passenden Ausbildungsbetrieb?

Es gibt verschiedene Wege, um einen Ausbildungsbetrieb in deiner Nähe zu finden. Eine Option sind die gängigen Jobportale im Internet. Auf Online-Jobbörsen wie Indeed, Stepstone oder Kimeta findest du gegebenenfalls Kanzleien, die gerade nach einem Auszubildenden suchen. Darüber hinaus kannst du dich an die regionalen Rechtsanwaltskammern wenden. Diese haben häufig sogar eigene Jobbörsen, auf denen du gezielt nach Ausbildungsplätzen suchen kannst. Bedenke dabei, dass sich die Kanzleien üblicherweise auf bestimmte Rechtsgebiete spezialisieren. So gibt es Kanzleien für Familienrecht, Wirtschaftsrecht oder Steuerrecht. Optimalerweise passt das Gebiet zu deinen individuellen Vorstellungen. Dann macht die Ausbildung direkt mehr Spaß und du bist motivierter, fleißig zu lernen.

Wie geht es nach der Ausbildung weiter?

Wenn du die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hast, besteht die Chance, dass du direkt von deinem Ausbildungsbetrieb übernommen wirst. Alternativ kannst du dich bei einer anderen Kanzlei bewerben oder als Sachbearbeiter in der freien Wirtschaft tätig werden. Zum Beispiel kannst du in der Mahnabteilung von großen Unternehmen arbeiten oder dich bei einer Versicherung bewerben und dort in der Rechtsabteilung eine Stelle finden. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, dich nach zwei Jahren Berufstätigkeit als Rechtsanwaltsfachangestellter zum Rechtsfachwirt weiterzubilden.

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