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So machst du dich als Fitnesstrainer selbstständig!

Selbstständig als Fitnesstrainer arbeiten. Dieser Gedanke hört sich doch fantastisch an. Doch die Frage ist, die sich viele stellen ist: Wie komme ich dahin und was muss ich dabei beachten?

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines zur Selbständigkeit als Fitnesstrainer und Personal Trainer

So, die Trainerlizenzen hast du bereits in der Tasche, doch was jetzt? Wer sich als Fitnesstrainer bzw. Personal Trainer nach einer Stelle umschaut, wird schnell merken, dass diese bei weitem nicht so häufig auftauchen, wie man sich das gerne wünscht. Um ein gutes Angestelltenverhältnis als Fitness bzw. Personal Trainer zu finden, braucht man schon etwas Glück, weshalb die meisten ihr Glück selbst in die Hand nehmen und sich für die Selbstständigkeit entscheiden. Das kann sich zunächst überwältigend anhören, ist im Grunde genommen aber gar kein Hexenwerk.

Die ersten Schritte

Zuallererst müsstest du dein Vorhaben beim Finanzamt melden. Hier beantragst du eine Steuernummer und die Behörden stufen dich dabei anhand folgender Kriterien als Freiberufler ein:

  • Finanzielle Abhängigkeit von einem oder mehreren Kunden
  • Tätigkeit erfolgt für mehrere unterschiedliche Kunden
  • Weisungsgebundenheit gegenüber den Kunden
  • Qualifizierte Fachkraft im entsprechenden Bereich
  • Ausübung der Tätigkeit ohne Anleitung (selbstständig)

Wenn alle diese Fragen positiv beantwortet werden können, ist dieser Schritt erfolgreich abgeschlossen.

 

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Nun geht es daran, dir einen Namen in der Branche zu machen und deine eigene Marke aufzubauen. Mit deiner eigenen Marke ist aber nicht gemeint, dass du jetzt Proteinshakes oder Sportschuhe herstellen und verkaufen sollst. Man kann es vielmehr als Strukturierung und Erweiterung von dir selbst sehen; was ist dein Ziel? Wie willst du als Fitness/Personal Trainer arbeiten? Welchen Nutzen bietest du deinen Kunden. All das sind Fragen, über deren Antworten du dir immer wieder Gedankten machen musst. Doch fängst du zuerst einmal, wie jeder andere auch, klein an.

Primär brauchst du eine Grundausstattung um loszulegen. Diese ist in aller Regel schon für relativ kleines Geld zu haben. Da du eher zu deinen Kunden kommen wirst, oder dich mit ihnen an einem abgemachten Ort triffst, brauchst du zunächst eine Sporttasche, in die du Trainingsmatten, Therabänder mit Griffen und Handtücher packen kannst. Mit der Zeit kannst du dein Inventar an „Arbeitsmaterial“ ausweiten, für den Anfang sollte das aber erstmal reichen. Alles in allem brauchst du am Anfang nicht unbedingt mehr als 100€ auszugeben. Selbstverständlich kommen dazu noch laufende Kosten wie etwa die Anfahrt zu deinen Kunden, entweder mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Wichtige Tipps auf dem Weg zum Erfolg

Weiter geht es mit einem nützlichen Tipp: Als selbstständiger Fitnesstrainer kannst du gerade am Anfang von der sogenannten Kleinunternehmerregelung profitieren. Diese schließt Selbstständige mit Kleinunternehmerstatus ein, die im vorangegangenen Geschäftsjahr nicht mehr als 17.500 € an Umsatz erwirtschafteten haben und die im folgenden Jahr voraussichtlich auch nicht mehr als 50.000€ umsetzen werden. Wer diese Voraussetzungen erfüllt wird von der Umsatzsteuer befreit und hat damit einen enormen Vorteil gegenüber denen, die diese Sonderregel nicht für sich beanspruchen können. Du könntest zum Beispiel die 19% Umsatzsteuer von deinem Preis abziehen, um so eine kostengünstigere Dienstleistung als die Konkurrenz anzubieten. Dies kann dir unter Umständen zu mehr Aufträgen und somit zu einem breiteren Kundenstamm verhelfen, was gerade am Anfang sehr wichtig ist. Andererseits könntest du deine Dienstleistung zu einem ähnlichen Preis wie deine Konkurrenz anbieten, und die 19% Steuern, die du nicht abtreten muss, als Gewinn einstreichen. Für genaue Informationen, Vorgehensweisen und Dinge, die zu beachten sind kannst du dich an (d)einen Steuerberater wenden.

Versicherung und Haftung

Wie schaut es jetzt noch mit Versicherungen aus? Als selbstständiger Fitness bzw. Personal Trainer bist du nicht verpflichtet, irgendeine Versicherung zu haben. Dennoch ist es äußerst ratsam, wenigstens eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Unfälle können immer und jedem passieren. Manche können auch richtig teuer werden und dabei interessiert es niemanden, ob es ausversehen war. Eine Haftpflichtversicherung ist nicht teuer, kann dir aber im Notfall aus der Patsche helfen. Suche dir dafür am besten einen Experten auf diesem Gebiet, einen Versicherungsmakler zum Beispiel und lass dich ausführlich beraten. Es ist immer besser, gegen Unfälle abgesichert zu sein.

Ein weiters Thema, mit dem du dich beschäftigen musst, ist die Haftungsausschlusserklärung. Das ist ein Formular, dass dich gegen Klagen absichert. Falls sich dein Kunde beim Training etwas tut, ob du nun schuld bist oder nicht, hat er nicht die Möglichkeit, dich zu belangen. Das ist sozusagen deine Absicherung gegenüber dem Körper deines Kunden, während die Haftpflicht dich gegen Materialschäden absichert.

Prinzipiell solltest du dich als selbständiger Fitness oder Personaltrainer in allen Belangen absichern. Dafür eignet es sich besonders mit allen Kunden Vertragsbedingungen in Form von AGBs zu vereinbaren. Damit du dich jedoch nicht zu lange mit nervigen Geschäftsbedingungen auseinandersetzen musst, bieten wir dir an eine AGB Vorlage, welche wir über einen Anwalt speziell für Personal Trainer erstellen lassen haben, über uns günstig zu kaufen. Das AGB Formular findest du hier.

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Dein Kundenstamm

Jetzt wo du einen Überblick über die Arbeit hast, die vorab erledigt werden muss, kann es weiter zu deinen Kunden gehen. Die Frage ist nun, wie du am besten an deine ersten Aufträge kommst. Dabei kann es helfen, dich schon mal bei Fitnessstudios in deiner Nähe zu informieren und bei dieser Gelegenheit gleich mal ein paar Kontakte zu knüpfen. Denn auch in dieser Branche sind Kontakte etwas sehr Wertvolles. Bleib den Menschen positiv in Erinnerung und du wirst deine ersten Aufträge bekommen. Bleib aber immer am Ball und suche neue Möglichkeiten, Kunden zu akquirieren, denn grade am Anfang ist jeder Auftrag Goldwert. Dabei solltest du einen Stundenlohn von mindestens 80€ verlangen, eher höher. Bedenkst du, dass du davon die Fahrten zahlst, neues Equipment kaufen musst und Rücklagen bilden solltest, ist das gar nicht mehr so viel, wie es sich anfangs anhört.

Spezialisiere dich und hebe dich damit aus der Masse ab!

Wenn du nun ein anständiges Einkommen aufgebaut hast, solltest du dir Gedanken über eine Spezialisierung machen. Was kannst du am besten? Was macht dir am meisten Spaß? Hast du etwas, was dich von deiner Konkurrenz abhebt? Versuche dabei auch deine Zielgruppe genauer zu definieren. Für wen sind deine Trainingseinheiten gedacht und welchem spezifischem Zweck dienen sie. Ein Mensch kann nicht in allen Bereichen gleich gut sein. Die Devise lautet deshalb, in wenigen Dingen Experte zu sein, als viele Dinge nur teilweise zu beherrschen. Die Spezialisierung spart dir so eine Menge Kraft und gibt dir die Möglichkeit, dich nach deinen Wünschen zu entfalten. Was will/kann ich machen? Wer sollen meine Kunden sein? Diese Fragen gilt es zu beantworten.

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Zusammenfassung

Zum Abschluss nochmals die Dinge, die du beachten solltest. Rechtliche Angelegenheiten klärst du besser mit deinem Anwalt, finanzielle Angelegenheiten mit deinem Steuerberater. Als Trainer solltest du dein Wissen vermitteln können. Die beste Ausbildung nützt dir und deinen Kunden nichts, wenn du das Wissen nicht anwenden und weitergeben kannst. Versuche, soviel Erfahrung wie möglich zu sammeln. Du wirst sehen wie deine Kunden reagieren und dir Feedback geben. So kannst du dein Verhalten anpassen. Glückliche Kunden sind das A und O, nicht nur weil sie dich bezahlen, sondern weil sie dich auch weiterempfehlen werden, wenn du sie begeisterst. Diese Mund-zu-Mund-Propaganda ist die beste Werbung, die man sich wünschen kann. Fokussiere dich darauf, deine Kunden zufrieden und glücklich zu machen. Versuche emotionale Bindungen mit ihnen aufzubauen und deiner Karriere als erfolgreicher Fitness/Personal Trainer steht nichts mehr im Weg.

Dieser Bericht soll nur eine Übersicht über das Thema darstellen und primär informieren. Es ist keine Anleitung zum garantierten Erfolg, sondern lediglich ein Wegweiser dorthin.

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