Die Digitalisierung hat die Ansprüche in der Arbeitswelt erhöht. Während einfache Tätigkeiten durch intelligente Automatisierung zunehmend wegrationalisiert werden, erfordert die Zusammenarbeit mit fortlaufend raffinierter werdenden digitalen und KI-gestützten Strukturen ein erhöhtes Maß an Kompetenz und Know-how. Gleichzeitig steigt die Bedeutung der Kreativität, um neue Werte zu schaffen und die Umgebung zu inspirieren. Es sind vor allem die kreativen und sozialen Berufe, die langfristig am wenigsten Verdrängungseffekte durch die KI-Revolution befürchten müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Industrie 4.0: Der ständige Wandel zwingt zu Veränderungen
- Digitalisierung als Karrierechance
- Weiterbildung für alle Qualifikationsstufen
- Drei Fallbeispiele für den Erfolg von Qualifizierungsmaßnahmen
Industrie 4.0: Der ständige Wandel zwingt zu Veränderungen
Da nur noch der Wandel beständig ist, gibt es die klassischen Lebensläufe mit nur einem Beruf nicht mehr. Nach einer Studie von StepStone wechseln Deutsche im Durchschnitt alle vier Jahre ihren Arbeitsplatz. Zuweilen orientieren sie sich auch vollständig neu. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die Situation der Beschäftigten, die sich den Veränderungen in der Arbeitswelt der Industrie 4.0 anpassen müssen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu bewahren.
Digitalisierung als Karrierechance
Es lohnt sich, die Notwendigkeit zur ständigen Weiterentwicklung nicht nur als Druck, sondern vor allem als Chance anzusehen, seine Talente zu entwickeln und sich die berufliche Perspektiven zu verschaffen, von der man vielleicht sogar schon als Kind geträumt hat. Individuelle Weiterbildung kann der Schlüssel zu einer Karriere sein, in der Aufstieg und Interessen Hand in Hand einhergehen können, zumal die Digitalisierung für den Einzelnen eine Vielzahl an Weiterentwicklungsmöglichkeiten bereithält, die für vorherige Generationen unbekannt war. Den Anspruch formulierte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der eine Kultur des lebenslangen Lernens empfohlen hat und die Devise vorgab, dass Deutschland eine „Weiterbildungsrepublik“ werden müsse.
Weiterbildung für alle Qualifikationsstufen
Zu diesem Chancenreichtum für die persönliche Weiterentwicklung gehören inzwischen zahlreiche Initiativen, die sowohl direkt von der Arbeitsagentur kommen als auch von privaten Trägern. Die Arbeitsagentur arbeitet auf vielfältige Weise mit diesen privaten Bildungsanbietern zusammen. Dies gilt vor allem dann, wenn diese über eine AZAV-Zertifizierung verfügen. Das Akronym AZAV steht für Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung und dient der Gewährleistung der Qualität von Bildungs- und Arbeitsmarktdienstleistern.
Fördermöglichkeiten gibt es inzwischen für alle Qualifikationsebenen und Altersstufen von der Generation Z bis zur Generation Golf. Damit zeichnet sich ein Trend ab, eine gezielte Förderung nicht nur Geringqualifizierten und Personen mit Vermittlungsschwierigkeiten möglich zu machen, sondern auch High Achievern, die einen großen Wissensdurst und einen starken Willen zur Weiterentwicklung haben.
Die neuen Möglichkeiten für Weiterbildungen auf höherem Niveau sollen Beschäftigten die Chance einer maßgeschneiderten Ausbildung geben, um dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzuwirken. Wer nach Weiterbildungen sucht, findet diese außerdem immer häufiger im Betrieb direkt.
Großunternehmen können eine jährliche Summe zwischen 700 und 1500 Euro in die Weiterbildung investieren. Die Form der persönlichen Weiterbildung unterscheidet sich von Betrieb zu Betrieb. Mögliche Methoden für die Weiterbildung sind Fernkurse, Seminare, Mentoring und Coaching, Workshops, Lernplattformen und Schulungen. In jedem Fall geht es um Maßnahmen und Aktivitäten zur Erweiterung und Vertiefung von persönlichen, methodischen und fachlichen Kompetenzen.
Drei Fallbeispiele für den Erfolg von Qualifizierungsmaßnahmen
Wie sehr sich die Investition in persönliche Weiterbildung lohnt, lässt sich anhand von persönlichen Fallbeispielen veranschaulichen:
Regina absolvierte eine Ausbildung in Kommunikation in sechs Wochenmodulen und kam so zu ihrem Traumjob.
Lisa wiederum stieg nach ihrem Abitur sofort in die Berufswelt ein und arbeitete als Vertriebsassistentin bei einer Bank. Um dennoch in den Genuss einer Hochschulausbildung zu kommen, ermöglichte ihr Arbeitgeber ihr ein Fernstudium, das sie seitdem parallel zu ihrer Arbeitszeit im Betrieb absolviert.
Dem 29-jährigen Johannes, einem begabten Tischler, reichte seine Festanstellung in einer Tischlerei nicht mehr aus. Er entschied sich dafür, eine Weiterbildungsmaßnahme der Arbeitsagentur anzunehmen, um seine Tischlerfähigkeiten zu optimieren. Er erlangte so die Qualifikation für den herbeigesehnten Schritt zur Selbstständigkeit und weist nun die nötigen Alleinstellungsmerkmale auf, mit denen er auf dem freien Markt seinen Platz behaupten konnte.