© Ivan Aleksic; Unsplash

Der Ablauf der Heilpraktiker Prüfung und mögliche Prüfungsfragen

Amtsärztliche Überprüfung

Damit du dich auf rechtliche Weise und offiziellem Weg Heilpraktiker nennen darfst, bedarf es der amtsärztlichen Überprüfung. Erst wenn du diese Heilpraktiker Prüfung erfolgreich abschließt, bist du berechtigt als Heilpraktiker zu arbeiten. Diese Abschlussprüfung garantiert, dass der Heilpraktikerberuf nur von Personen ausgeführt wird, welche auch entsprechendes fundiertes Fachwissen und eine persönliche Eignung für diesen Berufszweig mitbringen. Die amtsärztliche Überprüfung findet im Jahr zwei Mal statt, einmal im März und im Oktober. Die Prüfung besteht aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil.

Voraussetzungen für die Prüfung zum Heilpraktiker

Damit du überhaupt erst für die Heilpraktiker Prüfung zugelassen wirst, benötigst du ein Mindestalter von 25 Jahren. Zudem solltest du mindestens über einen Hauptschulabschluss verfügen. Darüber hinaus musst du ein polizeiliches Führungszeugnis und ein ärztliches Eignungszeugnis beantragen und vorzeigen können. Solltest du keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, musst du zudem eine gültige Aufenthaltsgenehmigung vorlegen.

Anzeige
ALH Akademie
  • Blended Learning
  • Diplom
  • Preise im Infomaterial
Ausbildung
Dauer
Preis
Heilpraktiker Ausbildung
24 Monat(e)
siehe Infomaterial
Heilpraktiker Psychotherapie Ausbildung
18 Monat(e)
siehe Infomaterial
Anzeige
Deutsche Heilpraktikerschule
  • online
  • Zertifikat
  • Preise im Infomaterial
Ausbildung
Dauer
Preis
Ausbildung zum Heilpraktiker für Naturheilkunde im Fernlehrgang, 36 Monate
36 Monat(e)
siehe Infomaterial
Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie im Fernlehrgang, 12 Monate
12 Monat(e)
siehe Infomaterial
Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie im Fernlehrgang, 36 Monate
36 Monat(e)
siehe Infomaterial
Ausbildung zum Ganzheitlichen Heilpraktiker im Fernlehrgang, 12 Monate
12 Monat(e)
siehe Infomaterial
Ausbildung zum Ganzheitlichen Heilpraktiker im Fernlehrgang, 36 Monate
36 Monat(e)
siehe Infomaterial

Vorbereitung zur amtsärztlichen Überprüfung

Betrachtet man zunächst das sogenannte Heilpraktiker Gesetz, so fällt auf, dass du dich sehr flexibel vorbereiten kannst. Anders als bei den meisten anderen Berufen musst du keine spezifische Ausbildung abschließen oder eine Heilpraktiker Schule besuchen. Du bist völlig vogelfrei und könntest dir den Stoff auch selbst mithilfe von Büchern beibringen. Ob dies natürlich so sinnvoll ist, ist wiederum ein anderes Thema. Selbstverständlich haben die Schulen und Ausbildungsangebote schon ihren Sinn, weshalb man dir auf jeden Fall rät, dich damit auf die finale Prüfung vorzubereiten. Die große Auswahl an Ausbildungsformen sollte dir deine Entscheidung zusätzlich erleichtern. Ob als Fernstudium, Präsenzlehrgang oder Selbststudium – du kannst dich deinem Alltag entsprechend perfekt organisiert vorbereiten.

Prüfungsinhalte

Die Prüfung verlangt so einiges von dir ab. Wenn du dich jedoch ordentlich und breit gefächert drauf vorbereitet hast, brauchst du dir über ein Nichtbestehen keine Sorgen zu machen. Damit du dir einen groben Überblick verschaffen kannst, haben wir dir folgend ein paar Inhalte aufgelistet zusammengestellt:

  • Allgemeine Krankheitslehre
  • Praxishygiene
  • Techniken für Injektion und Punktion
  • Grundlagenwissen im Umgang mit Laborwerten
  • Behandlungsmethoden
  • Naturheilpraktische Verfahren
  • Erkennung und Erstversorgung akuter Notfälle
  • Grundlagen der Anatomie, Physiologie, Psychologie und Pathologie
  • Anamneseerhebungstechniken
  • Diagnostische Verfahren

Ablauf der Heilpraktiker Prüfung

Wie zuvor bereits erwähnt, besteht der Prüfungsteil aus einem mündlichen und einem schriftlichen Part. Der schriftliche Teil umfasst um die 60 Multiple-Choice-Fragen (120-180min), woraufhin eine 30-60-minütige mündliche Abfrage folgt. Das Bestehen der schriftlichen Prüfung ist deine Eintrittskarte in die mündliche Abfrage. Hierfür ist es nötig, dass du den schriftlichen Teil zu ¾ richtig beantwortet hast. Die mündliche Prüfung erfragt deine Kompetenzen noch tiefgründiger. In dieser wirst du von einem Prüfungskomitee, bestehend aus einem Protokollanten, einem Heilpraktiker und einem Amtsarzt, geprüft. Nachdem der schriftliche Teil bestanden wurde, musst du natürlich auch den mündlichen Teil noch entsprechend meistern und bestehen. Solltest du einen der beiden Teile nicht bestehen, musst die gesamte Prüfung wiederholen und kannst dich zum nächsten Termin wieder zur Prüfung anmelden.

Das große Quiz mit 30 Prüfungsfragen zur Heilpraktiker Ausbildung

Übersicht potenzieller Prüfungsfragen

Die folgende Übersicht potentieller Prüfungsfragen soll dir einen Einblick in die Abschlussprüfung zum Heilpraktiker bieten. Die aufgelisteten Aufgaben sind kein Garant zum Bestehen der Prüfung! Sie sollen lediglich einen Eindruck vermitteln, was auf dich zukommen könnte.

Multiple-Choice-Fragen

1. Was ist ein typisches Syndrom bei einem paralytischen Darmverschluss (Ileus)?

A) metallisches und lautes Geräusch
B) spritzendes aber leises Geräusch
C) kein Darmgeräusch
D) hochgestelltes Darmgeräusch
E) verstärkte Peristaltik

2. Bei einer perniziösen Anämie fehlt folgendes Vitamin:

A) Vitamin D3
B) Vitamin B12
C) Vitamin C
D) Vitamin E
E) Vitamin A

3. Welche Aussagen zu Masern sind zutreffend?

A) Bei Masern handelt es sich um eine ansteckende Infektionskrankheit
B) Masern sind nicht ansteckend
C) Bei Masern im Anfangsstadium treten Symptome in Form von Fieber, Halsschmerzen, Müdigkeit Schnupfen und trockenem Husten auf
D) Masern betreffen nur Kinder und keine Erwachsenen
E) Gegen Masern kann nicht geimpft werden

4. Eine 47-jährige Frau kommt in Ihre Praxis, da sie sich seit mehreren Wochen und ohne erkennbaren Anlass traurig und weniger leistungsfähig als früher fühlt. Sie vermuten eine leichte depressive Episode (nach ICD-10). Welche der folgenden Symptome passen am besten zu dieser Verdachtsdiagnose?

1. Kreisende Gedanken
2. Verarmungswahn
3. Antriebsstörung
4. Schlafstörungen
5. Bewusstseinsstörungen

A) nur 1,3 und 4 sind richtig
B) nur 1,3 und 5 sind richtig
C) nur 1,4 und 5 sind richtig
D) nur 2,3 und 4 sind richtig
E) nur 1,2,3 und 4 sind richtig

5. Eine typische formelle Achtsamkeitsübung wäre(n)

A) Progressive Muskelentspannung
B) Genusstraining
C) Autogenes Training
D) Phantasieren
E) Body-Scan

6. Welche Aussage trifft zu? Eine Arterielle Hypertonie liegt vor,

A) wenn der systolische Wert dauerhaft über 140mmHG und der diastolische Wert über 90mmHG liegt
B) wenn der systolische Wert dauerhaft über 100mmHG und der diastolische Wert über 10mmHG liegt
C) wenn der systolische Wert dauerhaft über 200mmHG und der diastolische Wert über 90mmHG liegt
D) wenn der systolische Wert dauerhaft über 140mmHG und der diastolische Wert über 120mmHG liegt
E) keine der obigen Aussagen ist korrekt

7. Ein Patient äußert konkrete Suizidabsichten. Welche der folgenden Maßnahmen sind unbedingt zu treffen? Wählen Sie zwei Antworten!

A) Dem Patienten Hopfen und Baldrian zur Sedierung verabreichen
B) Den Patienten zur Reizreduktion erst einmal im Behandlungszimmer alleine lassen
C) Bei akuter Suizidalität muss, ggf. auch gegen den Willen des Patienten, eine beschützende stationäre Behandlung veranlasst werden
D) Den Patienten nach eingehendem Interventionsgespräch nach Hause entlassen
E) Den Patienten nicht mehr alleine lassen.

8. Welche der unten aufgelisteten Ursachen bzw. Formen einer Demenz kommen in Deutschland am häufigsten vor? Wählen Sie zwei Antworten:

A) Vaskuläre Demenz
B) Demenz bei Creutzfeld-Jakob-Krankheit
C) Demenz bei Chorea Huntington
D) Demenz bei HIV-Krankheit
E) Demenz bei Alzheimer-Krankheit

9. Der Begriff Tendovaginitis stenosans meint:

A) Schnellende Finger
B) Fraktur des Mittelhandknochens
C) Eine Fehlstellung des Ellenbogens
D) Sehnenentzündung im Fußgelenk
E) Ruptur des vorderen Kreuzbandes

10. Ein Kind ist allergisch auf Birkenpollen. Eines Tages hat es auch Probleme beim Verzehr von Äpfeln und Pfirsichen. Was könnte das Kind haben?

A) Kreuzallergie
B) Nephrolithiasis
C) Zystitis
D) Stomatitis
E) Gastritis

11. Was bedeutet Bulimia Nervosa?

A) Esssucht
B) Ess-Brech-Sucht
C) Magersucht
D) Night-Eating Syndrom
E) Ruminations-Syndrom

12. Welche der folgenden Symptome sind typisch für Morbus Parkinson?

A) Bradykinese bis hin zur Hypokinese
B) Ruhe-Tremor
C) Magenschmerzen
D) Rigor
E) Grauer Start

13. Welche der folgenden Aussagen trifft/ treffen zu? Was darf ein Heilpraktiker nicht?

A) Geburtshilfe leisten, sofern kein Notfall besteht
B) Akupunktur
C) Verschreibungspflichtige Medikamente verschreiben
D) Röntgen, MRT und CT
E) Ein Heilpraktiker darf alles, was oben genannt wurde

14. Das Verhalten eines Patienten erscheint Ihnen sonderbar, bizarr, gekünstelt, unnatürlich. Welcher psychopathologische Begriff trifft hierfür am ehesten zu?

A) Parathymie
B) Affektlabilität
C) Logorrhö
D) Manierismen
E) Mutismus

15. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten! Zu den Positivsymptomen (Plussymptomen) der Schizophrenie zählen:

A) Sprachverarmung
B) Aufmerksamkeitsstörungen
C) Halluzinationen
D) Sozialer Rückzug
E) Wahn

16. Was ist eine Thrombose?

A) Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel bildet
B) Darmerkrankung mit gutartigem Tumor
C) Eine Essstörung
D) Sehnenscheidenentzündung
E) Eine Gelenksverkalkung

17. Welche der folgenden zur sozialen Phobie treffen zu? Wählen Sie zwei Antworten!

A) Die psychischen, Verhaltens- oder vegetativen Symptome sind primäre Manifestationen der Angst
B) Beschrieben wird damit die Angst, sich auf weiten offenen Flächen zu bewegen
C) Auch ohne Behandlung sind chronische Verläufe selten
D) Das wesentliche Symptom ist eine allgemeine und anhaltende Angst, die aber nicht auf bestimmte Situationen in der Umgebung beschränkt ist
E) Die Angst muss auf bestimmte soziale Situationen beschränkt sein oder darin überwiegen

18. Hypochondrische Befürchtungen sind am wenigsten zu erwarten bei:

A) Somatisierungsstörung
B) Herzangstneurose
C) Dysmorphophobie
D) Manische Episode im Rahmen der bipolaren affektiven Störung
E) Anhaltende somatoforme Schmerzstörung

19. Welche der folgenden Symptome lassen Sie in erster Linie an eine körperlich verursachte Erkrankung denken? Wählen Sie zwei Antworten!

A) „Anfälle“ kurzdauernder Bewusstlosigkeit
B) Störungen der Orientiertheit
C) Gedankenentzug
D) Kommentierende Stimmen
E) Kontrollwahn

20. Welche der folgenden Aussagen trifft zu? Ein langjähriger Alkoholiker zeigt sich beim Besuch Ihrer Praxis deutlich unruhig und zittrig. Er ist stark verschwitzt und atmet schnell. Der Puls beträgt 120/min. Er klagt über Hunger. Sie vermuten am ehesten eine…

A) hypertensive Krise
B) Hypothyreose
C) Hyperglykämie
D) Hypoglykämie
E) megaloblastäre Anämie

21. Eine 35-jährige Patientin kommt 6 Wochen nach der Entbindung zu Ihnen in die Praxis. Das Stillen sei schwierig, vor allem an der rechten Brust, die auch schmerze. Zusätzlich habe sie Kopfschmerzen, wisse aber nicht, welche Medikamente sie nehmen könne. Welche Aussage trifft am ehesten zu?

A) Eine Brustdrüsenentzündung tritt fast immer beidseits auf
B) Pflanzliche Medikamente können während der Stillzeit grundsätzlich unbedenklich eingenommen werden
C) Die Beschwerden bestehen bei der Patientin aufgrund des Schlafmangels wegen der neuen Situation
D) Eine Vorstellung bei einem Frauenarzt wäre ratsam
E) Aus einem Milchstau kann keine Brustdrüsenentzündung entstehen

22. Was versteht man unter einer zystischen Fibrose?

A) Darmerkrankung
B) Stoffwechselstörung
C) Autoimmun Erkrankung
D) Hirnerkrankung
E) Tumorerkrankung

23. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Zu den Ursachen einer Herzinsuffizienz zählen:

1. Herzinfarkt
2. Herzklappenfehler
3. Herzrythmusstörungen
4. Pericarditis calcarea („Panzerherz“)
5. Myokarditis

A) Nur 1, 2 und 3 sind richtig
B) Nur 1, 2 und 5 sind richtig
C) Nur 3, 4 und 5 sind richtig
D) Nur 1, 2, 3 und 5 sind richtig
E) Alle Aussagen sind richtig

24. Welche der folgenden Aussagen treffen zu? Als formale Denkstörung gelten

1. Gedankenausbreitung
2. Gedankenabreißen
3. Neologismen
4. Gedankenentzug
5. Ideenflucht

A) Nur 1 und 2 sind richtig
B) Nur 1, 3 und 4 sind richtig
C) Nur 2, 3 und 4 sind richtig
D) Nur 2, 3 und 5 sind richtig
E) Alle Aussagen sind richtig

25. Welche Zuordnung von Erkrankung und Erreger trifft zu?

A) Keuchhusten – Chlamydien
B) Trichinellose – Neisserien
C) Krätze – Amöben
D) Tetanus – Clostridien
E) Diphterie – Herpes-Viren

26. Obwohl der Schmerz das häufigste Leitsymptom ist, kann ein akuter Herzinfarkt auch schmerzlos sein. Bei welcher Grundkrankheit tritt ein solcher Verlauf – man spricht in diesem Fall von einem stummen Herzinfarkt – vor allem auf?

A) Hyperthyreose
B) Leberparenchymschaden
C) Hypertonus
D) Niereninsuffizienz
E) Diabetes mellitus

27. Eine seit einem Jahr in Deutschland lebende 55- jährige Asylbewerberin fällt auf, weil sie kaum spricht, sich von anderen Menschen stark zurückzieht und misstrauisch wirkt. Bis zu einer politischen Haft im Heimatland, bei der sie gefoltert wurde, sei sie stets gesund gewesen. Dieses Ereignis erlebe sie regelmäßig in ihren Träumen wieder. Diese Träume seinen erstmals wenige Wochen nach dem Ereignis aufgetreten. Welche psychische Erkrankung ist am Wahrscheinlichsten?

A) Akute Belastungsreaktion
B) Posttraumatische Belastungsstörung
C) Anpassungsstörung
D) Panikstörung
E) Generelle Angststörung

28. Welche Aussage zum Delirium tremens (Alkoholentzugsdelir) trifft zu?

A) Körperliche Begleitstörungen sind nur unwesentlich vorhanden
B) Absoluter Alkoholentzug ist notwendige Voraussetzung für ein Alkoholdelir
C) Unbehandelt für ein Delirium tremens in unter 1 % zum Tode
D) Krampfanfälle können Vorboten eines nahenden Delirs sein
E) Wahnvorstellung

29. Welche Aussage trifft zu? Erythrozytenzylinder im Urinsediment sind ein Hinweis auf eine…

A) Zystitis
B) Nebenhodenentzündung
C) Infektion der Harnröhre
D) Erkrankung des Nierenparenchyms
E) Prostatitis

30. Bei einem 42-jährigen Patienten bestehen eine Morgensteifigkeit und eine Schwellung der Fingergrund- und Fingermittelgelenke beider Hände. Der Händedruck ist schmerzhaft. Für welche Erkrankung spricht die Beschwerdesymptomatik?

A) Dupuytren-Kontraktur
B) Gicht
C) Rheumatoide Arthritis
D) Heberden-Arthrose
E) Rheumatisches Fieber

Glückwunsch! – Du hast das Quiz zu den Heilpraktiker Ausbildung Prüfungsfragen absolviert.

Hier siehst du die korrekten Antworten:

Lösungen der Multiple-Choice-Fragen

  1. c, e
  2. b
  3. a, c
  4. a
  5. e
  6. a
  7. c, e
  8. a, e
  9. a
  10. a
  11. b
  12. a, b, d
  13. a, c, d
  14. d
  15. c, e
  16. a
  17. a, e
  18. d
  19. a, b
  20. d
  21. d
  22. b
  23. e
  24. d
  25. d
  26. e
  27. b
  28. d
  29. d
  30. c
Kostenlos Kataloge bestellen!